Blick aus Fenster auf Wien
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Wirtschaft

Lokale und Hotels sperren wieder auf

Wien hat die niedrigste Inzidenz, aber die Lokale und Hotels in der Bundeshauptstadt sind am längsten geschlossen gewesen – nämlich vier Wochen lang. Heute dürfen sie wieder aufsperren.

Es gilt die 2-G-Regel, es dürfen also nur Geimpfte und Genesene hinein. In geöffneten Lokalen gilt eine FFP2-Maskenpflicht außer am Sitzplatz selbst. Außerdem muss man seine Kontaktdaten angeben.

Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen sind in Gastronomiebetrieben innen nicht gestattet, draußen (etwa im Gastgarten) können es bis zu 300 Gäste sein. Einschränkungen gibt es aber weiterhin: Die Gastronomie muss gemäß der bundesweiten Regelung um 23.00 Uhr zusperren. Nur zu Silvester wird diese ausnahmsweise aufgehoben.

Voller Gastgarten
APA/Roland Schlager
Auch die Kaffeehäuser sind wieder geöffnet

Haubenlokale gut gebucht

Schon vor dem Lockdown, als die 2-G-Regel gekommen sei, hätten sich die Gastroumsätze mehr als halbiert. „Vieles findet einfach nicht statt wegen 2-G“, betonte Branchensprecher Mario Pulker. PCR-Tests und Maske reichen nicht mehr aus. „Das ist für uns ein Desaster, dass man in der Gastronomie nur sein kann, wenn man geimpft ist“, so Pulker.

Bei einigen wenigen vibriert das Geschäft aber – in Haubenlokalen zum Beispiel. „Die gehobenen Speiserestaurants sind gut gebucht“, höre man aus der Branche. „Aber alles, was mit internationalem Tourismus zusammenhängt, ist tot“, so Pulker. Manche Lokale, die Verträge mit Gruppen abgeschlossen hätten, verbuchten über 90 Prozent Umsatzeinbruch. Außerdem bestehe „die Breite der Gastronomie aus ganz normalen Lokalen wie Pubs und Kaffeehäusern“. Und denen gehe es insgesamt schlecht.

Lokale und Hotels sperren wieder auf

Wien hat die niedrigste Inzidenz, aber die Lokale und Hotels in der Bundeshauptstadt sind am längsten geschlossen gewesen – nämlich vier Wochen lang. Am Montag durften sie wieder aufsperren.

Jedes fünfte Hotel bleibt geschlossen

Der Lockdown für Hotels ist nun auch in Wien vorbei. Viele Hotels bleiben dennoch zu. Es fehlten einfach die Gäste, sagt Dominic Schmid, der Fachgruppenobmann der Hotellerie in Wien: „Das sprechen wir von 20 bis 25 Prozent, die nicht aufsperren.“ Mindestens jedes fünfte Hotel bleibt also trotz Lockdown-Endes geschlossen. Die Buchungen seien aber auch in den übrigen Häusern dramatisch eingebrochen.

„Aufgrund des Lockdowns ist die Buchungslage extrem zurückgegangen“, so Schmid. „Wir haben aktuell eine Buchungslage von unter 20 Prozent.“ Zum Vergleich: Vor der Pandemie waren die Wiener Hotels im Dezember im Schnitt zu 80 Prozent ausgelastet, und über Silvester waren viele Häuser ausgebucht.

Roman Mayrhofer, Chef des Hotels Wilhelmshof in Wien-Leopoldstadt, bestätigte für sein Haus eine geringe Auslastung. Bei ihm seien derzeit nur zehn von rund hundert Zimmern belegt – wenn man Glück habe, werde die Buchungslage Richtung Weihnachten und Silvester auf 20 bis 25 Prozent steigen.

Sonst gebe es um diese Zeit 90 Prozent Auslastung. Hinzu komme, dass der momentane „dramatische Rückgang“ trotz niedriger Preise erfolgt sei – denn die normalen Preise könnte man derzeit ohnedies nicht durchsetzen, so Mayrhofer.

Nachtgastro darf nicht öffnen

Keine Änderung gibt es vorerst für die Nachtgastronomie. Sie bleibt in ganz Österreich bis auf Weiteres geschlossen. Allerdings befürchten Virologen durch die Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron einen rasanten Anstieg der Infektionszahl. Manche sprechen daher nur von einer Verschnaufpause im Kampf gegen die Pandemie.