Wien wird an den Plänen festhalten, den Parkplatz beim Naschmarkt umzugestalten. Das hat Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch auf eine entsprechende Anfrage der ÖVP im Gemeinderat bekräftigt.
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Wirtschaft

Überdachter Marktplatz am Naschmarkt

Im Jänner will die Stadt Wien ihre Pläne zu einem überdachten Marktplatz am Naschmarkt bekanntgeben. Glaubt man den Informationen der Wirtschaftskammer, ist das Ja zu einer Überdachung schon fix.

„Laut meinen Informationen wird es definitiv am Naschmarkt keine Naschmarkthalle so in dem Sinn geben, sondern eine – und das finde ich ganz richtig – Überdachung des Naschmarktes mit Begrünung und im Sommer mit Kühlung“, so Margarete Gumprecht, Handelsobfrau der Wirtschaftskammer Wien gegenüber „Wien heute“.

Konkrete Pläne für Naschmarkt-Überdachung

Das umstrittene Projekt eines überdachten Marktplatzes am Naschmarkt kommt offenbar trotz massiver Proteste. Das sagt zumindest die Wirtschaftskammer. Gemeinsam mit der Stadt sucht die Wirtschaftskammer auch nach einem Standort für eine größere Markthalle.

Massive Proteste gegen Projekt

Die Stadt will erst im Jänner Details zu dem Projekt bekanntgeben. In einer schriftlichen Stellungnahme hieß es gegenüber „Wien heute“, dass die Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung noch ausgewertet würden. Die Stadt wolle aus einem „hässlichen Naschmarktplatz, einer der größten Hitzeinseln der Stadt“, einen „begrünten, kühlen Ort gestalten, ein Grätzlzentrum, auf dem auch ein attraktiver Platz für Anbieter lokaler, saisonaler Produkte geschaffen werden soll“.

Entstehen soll das Grätzlzentrum auf einer 12.000 Quadratmeter großen Asphaltfläche, die derzeit als Parkplatz benutzt wird. Das Projekt soll mehr grün und eine neue Markthalle mit sich bringen. Als erste Visualisierungen öffentlich werden, lösten diese massive Proteste aus. Zwei Bürgerinitiativen und die Grünen sammelten Unterschriften gegen das Projekt. Im April schließlich startete die Stadt ein Bürgerbeteiligungsverfahren. Vorschläge konnten online eingebracht werden.

Geschlossene Markthalle dennoch möglich

Sollte das Projekt in Form einer Überdachung realisiert werden, könnte eine geschlossene Markthalle dennoch nicht vom Tisch sein. Die Wirtschaftskammer und die Stadt finalisieren gerade eine sogenannte Zukunftsvereinbarung, in der auch eine neue Markthalle festgeschrieben ist, hieß es in dem „Wien heute“-Beitrag. Details dazu stehen aktuell nicht fest – die Wirtschaftskammer wünscht sich als Standort den ehemaligen Nordwestbahnhof. Allerdings ist auch die Finanzierung der 15 bis 20 Millionen teuren Halle noch nicht gesichert.