Polizei Omikron
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Coronavirus

Einrichtungen rüsten sich gegen Omikron

Mit Omikron komme keine fünfte Welle, sondern eine Wand: Mit drastischen Worten wird jetzt gewarnt. Immer mehr systemkritische Einrichtungen bereiten sich auf zahlreiche Infektionsfälle vor.

Omikron, die nächste Variante des Coronavirus, sei nicht mit den bisherigen Erkrankungswellen vergleichbar, sagte Komplexitätsforscher Peter Klimek von der MedUni Wien im ORF-Radio. Durch die Impfungen und überstandenen Infektionen habe sich in der Bevölkerung eine Immunität aufgebaut, weshalb nicht unbedingt mit höheren Hospitalisierungen zu rechnen sei. Nach den bisherigen Zahlen würde sich Omikron jedoch zwei- bis dreimal schneller verbreiten.

Klimek: „Wenn die Welle so steil ist, muss man fast von einer Wand sprechen, die da auf uns zu kommt.“ Dadurch ergeben sich Fragen nach der kritischen Infrastruktur. Wenn die Zahlen durch die Decke gehen, sei der Betrieb von Krankenhäusern, Supermärkten oder anderen Einrichtungen gefährdet. Hier stelle sich die Frage, ob man – bevor etwa die Stromversorgung zusammenbricht – eine Person trotz Corona-Erkrankung arbeiten lässt.

Krisenstab Coronapandemie
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Der Krisenstab bereitet sich auf verschiedene Szenarien vor

Spitalspersonal aus Pension zurückgeholt

Immer mehr Einrichtungen bereiten sich schon jetzt auf den möglichen Fall vor, dass es im Jänner zahlreiche Infektionen und Ausfälle geben könnte. Beim Krisenmanagement der Stadt betont man, vor allem bei der Gesundheit schon reagiert zu haben. Der Wiener Gesundheitsverbund holt Spitalspersonal aus der Pension zurück, um Personalreserven zu bilden. Man setzt auch auf Prävention. Die Impfquote in den Spitälern liegt beim Pflegepersonal bei über 90 Prozent, und beim ärztlichen Personal bei annähernd 100 Prozent.

Es gibt Notfallpläne, die der Krisenstab laufend adaptiert. Für Rettung, Strom- und Wasserversorger etwa kämen dann wieder getrennte Teams und Isolierung zum Einsatz, sagte Herbert Saurugg von der Gesellschaft für Krisenvorsorge: „Im schlimmsten Fall könnte es auch soweit kommen, dass man sie kaserniert, sie gar nicht mehr nach Hause lässt, dass man diese wichtige Versorgung aufrecht erhalten kann.“

Einrichtungen rüsten sich gegen Omikron

Mit Omikron komme keine fünfte Welle, sondern eine Wand: Mit drastischen Worten wird jetzt gewarnt. Immer mehr systemkritische Einrichtungen bereiten sich auf zahlreiche Infektionsfälle vor.

„Fokussierung auf Kernaufgaben“ bei Polizei

Auch die Supermärkte haben für infektionsbedingte Personalausfälle vorgesorgt: „Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass wir als allererstes die Abläufe in den Filialen reduzieren und so den Mitarbeitern, die verblieben sind, die Arbeit auch erleichtern“, sagte Nicole Berkmann, Sprecherin der Supermarktkette Spar.

Die Polizei setzt im äußersten Krisenfall „… auch auf die Fokussierung auf Kernaufgaben oder Maßnahmen in der Dienst- und Freizeitplanung der Beamten“. Diese Maßnahmen würden stufenweise umgesetzt. Oberste Prämisse sei aber die flächendeckende sicherheitspolizeiliche Versorgung, hieß es dazu aus dem Innenministerium.