Politik

S1 Nord: Drei Fragen an Gewessler

Mit drei konkreten Fragen zum Bau des Nordteils der Wiener Außenringschnellstraße S1 (S1 Nord) an Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) haben sich am Montag die Wiener Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und ihr niederösterreichischer Amtskollege, Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), zu Wort gemeldet.

Gefordert werden Antworten zu „Adaptierungen“ und konkrete Zeitpläne: „An welche Umplanungen im Bereich der S1 Nord ist gedacht?“, „Welche zeitlichen Auswirkungen würde das haben?“ und „Welche Adaptierungen, die keine zeitliche Verzögerung bewirken, wären möglich?“ lauten die Fragen an Gewessler.

Denn nach ihrer Absage des Lobautunnels habe die Ministerin zwar beiden Bundesländern für den Nordteil der S1 – Knoten Süßenbrunn – Groß-Enzersdorf – „Arbeitsgruppen“ zu „Verkehrslösungen“ vorgeschlagen, die „verkehrs- als auch klima- und umweltpolitische Zielsetzungen“ erfüllen. Es sei jedoch völlig unklar, was das für das Projekt der S1 genau bedeute, das für die gesamte Ostregion von zentraler Bedeutung sei. Die weitere Vorgangsweise in Sachen S1 Nord sei für beide Bundesländer zentral.

Geplanter Baubeginn im Februar

Das Projekt sei fertig genehmigt, durch alle Instanzen bestätigt, Ausschreibungen und Vergaben bereits erteilt, der Baubeginn der ASFINAG für Februar geplant. „Jegliche Projektänderung bedeutet eine Verzögerung um mindestens fünf Jahre oder mehr und verursacht enorme zusätzliche Kosten“, sagte Sima. Beides könne in niemandes Interesse sein, so die Planungsstadträtin, die Umfahrung bedeute eine Steigerung der Lebensqualität der gesamten Ostregion.

Für die Stadt Wien sei der rasche Baustart der Spange S1 durch die ASFINAG von großer Bedeutung, denn diese sei laut Umweltverträglichkeitsprüfung wie die Stadststraße Aspern die behördliche Auflage für den Weiterbau der Seestadt Nord.

„Jetzt müssen Taten folgen“

Sowohl die Umsetzung der S1 Nord und der daran anschließenden Marchfeld-Schnellstraße (S8) seien von essenzieller Bedeutung für die Ostregion und insbesondere für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger. Diese würden seit über zehn Jahren auf die erhoffte Entlastung warten, hielt Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Schleritzko fest.

„Solange also seitens des Ministeriums die fehlende Alternativenprüfung für die S8 nicht durchgeführt wird, sehen wir zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn darin, zusätzliche Alternativen zu prüfen. Denn Fakt ist: In vergangenen Genehmigungsverfahren wurden bereits allfällige Alternativen geprüft – jetzt müssen Taten folgen“, so Schleritzko.

Gewessler habe bereits Mitte Dezember die Stadt Wien und das Land Niederösterreich in einem Brief zur gemeinsamen Planung von Alternativen für den Nordabschnitt der S1 eingeladen, hieß es dazu am Montagnachmittag aus dem Umweltministerium.