Dominik Nepp
ORF
ORF
Politik

Nepp fordert „zurück zur Normalität“

Bei der CoV-Pandemiebekämpfung verfolgt die Wiener FPÖ einen etwas anderen Kurs als Bundesparteichef Herbert Kickl. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp forderte Montagabend in „Wien heute“ ein „Zurück zur Normalität“ als Ausweg aus der Pandemie.

Es gehe ihm darum, das CoV-Thema „nicht nur einseitig“ zu betrachten und den Menschen Angst zu machen, „sondern gerade jetzt mit dieser neuen Variante (Omikron, Anm.) den Menschen auch Hoffnung“ zu machen: „Das könnte auch ein Ende der Pandemie sein“, so Nepp im „Wien heute“-Jahreswechselinterview mit Ulrike Dobes. Dieses Ende der Pandemie sieht er dann erreicht, „wenn es eine gewisse Herdenimmunität gibt“. Man solle „nicht durch übertriebene Maßnahmen, sondern durch dezente Eingriffe zu einer Herdenimmunität“ kommen – „und damit wäre dann die Pandemie vorbei“.

„Herdenimmunität durch Impfung oder Genesung“

In anderen Ländern sehe man, dass Omikron einen milden Verlauf habe: „einerseits durch die Impfung, andererseits auch, weil es nicht mehr zu so schweren Verläufen kommt auch bei Ungeimpften“, sagte Nepp. Wichtig sei eine „Herdenimmunität durch Impfung, wenn es jemand freiwillig macht, aber nicht durch Zwang, oder durch Genesung“.

„In so einer Krise muss man zusammenhalten“

Eine Spaltung der Gesellschaft möchte Nepp laut eigenen Aussagen nicht. „In so einer Krise muss man zusammenhalten und darf nicht so wie die Bundesregierung die Gesellschaft spalten in gute Menschen und schlechte Menschen.“ Bei Demonstrationen sei er schon auch gewesen, so Nepp auf Nachfrage: „Es gibt ja schon so viele, es gibt ja Hunderte Demonstrationen und ich war ja auch der erste und zwar im April 2020, der davor gewarnt hat, dass man nicht übertriebene Maßnahmen setzen darf, die nicht evidenzbasiert sind. Und da hatte ich auch eine Demo und eine Gelegenheit, vor mehr als 1.500 Menschen damals zu sprechen.“

„Wir warnen, dass man diese Pandemie nicht als alternativlos sehen darf, indem es ständig nur die gleichen Maßnahmen gibt, die nicht evidenzbasiert sind.“ Es gebe „viele Menschen aus der Mitte“, die gegen den „Impfzwang“ seien. Nepp nennt „Ärzte, Pfleger“. Das Gesundheitssystem sei durch eine Spaltung in geimpfte und ungeimpfte Personen und Mitarbeiter im medizinischen Bereich aber nicht aufrechtzuerhalten, warnt Nepp.

„Lobautunnel alternativlos“

Angesprochen auf den Lobautunnel-Streit hofft der Wiener FPÖ-Chef, dass der Tunnel kommen werde. Die ÖVP habe sich von den Grünen „über den Tisch ziehen lassen“. Es habe zahlreiche Prüfungen gegeben und man habe gesehen, dass der Tunnel „eigentlich alternativlos“ sei: „Keiner möchte natürlich einen Lkw-Verkehr quer durch die Stadt,
quer durch die Tangente, sondern am besten eine Umfahrung um Wien. Und deswegen werden auch wir hier, falls es soweit kommen muss, (…) eine Amtsmissbrauchsklage machen, weil sie (Umweltministerin Leonore Gewessler, Anm.) das alleine nicht so entscheiden darf.“

Einen FPÖ-Kandidaten für die kommende Bundespräsidentenwahl gebe es noch nicht, so Nepp auf Nachfrage. Das müsse erst intern besprochen werden. Er würde aber wieder Norbert Hofer unterstützen, falls er sich dazu entschließe, so Nepp abschließend.