Chronik

Für falsche Polizisten Geld von Bank geholt

Für falsche Polizisten hat eine 91-jährige Frau in Wien-Wieden am Montag extra ihre gesamten Ersparnisse und fast all ihre Wertgegenstände von der Bank geholt. Der Frau kam die Aktion der Trickbetrüger zu spät komisch vor, sie alarmierte die Polizei erst nach der Übergabe.

Gegen 9.30 Uhr hatte eine Frau mit deutschem Akzent sich bei der 91-Jährigen gemeldet, die im Bereich Rechte Wienzeile wohnt. Die Unbekannte behauptete, sie sei Polizistin und es hätte eine Einbrecherbande in der Nähe der 91-Jährigen einige Coups verübt. Ihre Wohnung stünde auch auf einer Liste der Kriminellen und sei bald an der Reihe. Die falsche Polizistin wies die alte Frau an, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände von der Bank zu holen und einem Polizei-Kollegen zu übergeben, der sie zuhause aufsuchen werde.

Angeblicher Kollege kam Wertgegenstände abholen

Die 91-Jährige ging tatsächlich auf die Bank, holte ihre gesamten Ersparnisse und nahezu alle ihre Habseligkeiten ab und packte diese in ein schwarzes Sackerl. Wie telefonisch vereinbart, kam ein angeblicher Kollege der falschen Polizistin gegen 11.45 Uhr zur Wohnung der Pensionistin und ließ sich wortlos Geld und Schmuck aushändigen. Dann verschwand der Mann, laut der Betrogenen etwa 1,80 Meter groß, dunkel gekleidet und mit einer schwarzen Kappe getarnt.

Erst danach schöpfte die Pensionistin Verdacht: Gegen 13.00 Uhr verständigte sie den Polizeinotruf. Danach wurde schnell klar, dass die 91-Jährige Opfer von Trickbetrügern geworden war. Die Täter kassierten bei der Pensionistin laut Polizeisprecherin Barbara Gass in großem Stil ab: Ein Betrag im unteren sechsstelligen Bereich und wertvoller Schmuck sind weg.

Warnung vor „falschen Polizisten“

Die Polizei appellierte, Eltern, Großeltern sowie Urgroßeltern zu schützen und immer wieder vor den unterschiedlichsten Betrugsmaschen der „falschen Polizisten“ zu warnen. Die Exekutive machte darauf aufmerksam, dass sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände zur Aufbewahrung oder zum Schutz fordert. Verdächtige Telefonate sollten schnellstens beendet und der Notruf 133 gewählt werden. Keinesfalls sollten Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen bekanntgegeben werden.