Chronik

Baby geschüttelt: Mordanklage gegen Vater

Anfang Juni ist ein zehn Wochen altes Baby im Spital gestorben – zuvor soll es der Vater mehrfach stark geschüttelt haben. Er wird nun wegen Mordes angeklagt, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Auch die Mutter muss sich vor Gericht verantworten, da sie nur zugesehen haben soll.

Die Misshandlung des Kindes ereignete sich am 4. Juni in der Wohnung der Familie in Liesing. Laut Polizei dürfte der damals 31-jährige Vater das Baby mehrmals geschüttelt haben, um es „ruhig zu stellen“. Das kleine Mädchen erlitt dabei „massivste Verletzungen“. Es wurde mit einem Hubschrauber ins Spital gebracht, wo es eine Woche später verstarb. Die damals 22-jährige Mutter soll nur zugesehen haben und nicht eingeschritten sein. Die Eltern bestritten die Tat zunächst – wenige Tage später zeigten sie sich geständig.

Beide Eltern angeklagt

Noch im Juni wurde Untersuchungshaft verhängt. Im Jänner muss sich der Vater nun wegen Mordes vor Gericht verantworten, wie die Wiener Staatsanwaltschaft einen Bericht des „Kurier“ gegenüber wien.ORF.at bestätigte. Auch die Mutter wird angeklagt, weil sie nicht eingeschritten sein soll. Sie muss sich wegen Mordes durch Unterlassung als Beitragstäterin verantworten.

Bei der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) waren die Eltern bekannt, wie eine Sprecherin damals erläuterte. „Wir haben die Familie gekannt und betreut.“ Es habe sich um eine finanzielle Beratung im Zuge einer Delogierungsverhinderung gehandelt, außerdem gab es Beratungen zu Themen rund um die Geburt. Involviert waren dabei Sozialarbeiter, -pädagogen, Ärzte und Hebammen. Die MA-11-Sprecherin betonte dabei: „Es haben sich keine Hinweise zu einer akuten Gefährdung des Kindes gezeigt.“