Elektronisches Parkpickerl
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

2022: Parkpickerl neu und Gebührenplus

Das neue Jahr bringt große Veränderungen beim Parkpickerl mit sich. In Kraft treten sie erst mit 1. März, ans Pickerl denken sollte man aber schon jetzt. Zudem werden noch einige Gebühren erhöht.

In sämtlichen Bezirken Wiens werden mit 1. März flächendeckende Kurzparkzonen und ein einheitliches Parkpickerlsystem eingeführt. Somit wird Parken nur noch mit Parkpickerl oder mit Parkschein erlaubt. Das Parken eines Autos ohne Gebühr wird im Großteil der Stadt nicht mehr möglich sein. Ausnahmen wird es nur in einzelnen wenig besiedelten Gewerbe- oder Industriegebieten geben. Soweit die Kurzfassung.

Neuerungen gibt es für die Autofahrer und -fahrerinnen in den Bezirken Donaustadt, Floridsdorf, Liesing, Hietzing und Simmering. Hier wird mit 1. März das Parkpickerl neu eingeführt. Das Pickerl gilt jeweils nur für den eigenen Bezirk, wie es bisher schon in allen anderen Bezirken der Fall ist. In Simmering gilt es aktuell nur in Teilbereichen, mit 1. März 2022 in ganz Simmering – und somit gibt es ab dann in ganz Wien flächendeckende Parkraumbewirtschaftung.

Parkpickerl
ORF
Parkpickerl kommt mit 1. März

„Meilenstein für den Klimaschutz“

Die Parkraumbewirtschaftung sei ein Meilenstein für den Klimaschutz. Dadurch werde der Verkehr reduziert, mehr auf die Öffis umgestiegen und mehr Platz für die Menschen geschaffen, hieß es in einer Aussendung der Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung fließen demnach direkt in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel. Aktuell wird die U2/U5 gebaut, dazu kommen laufend neue Straßenbahnlinien wie die Linie 27, die Floridsdorf und die Donaustadt verbindet. Auch grenzüberschreitende Straßenbahnlinien sind in Vorbereitung.

Parkpickerl ab 1.März 2022 in allen Bezirken Wiens

Das neue Jahr bringt auch das flächendeckende Parkpickerl, ab 1. März in allen Wiener Bezirken. Die Anträge dafür können Autobesitzer seit einem Monat online bereits beantragen.

Apropos Grenzüberschreitung: Rund 300.000 Menschen pendeln laut Stadt täglich nach Wien. 200.000 davon nützen das Auto. Diese Zahl soll mit Hilfe des Parkpickerls halbiert werden. Pendler sollen verstärkt Park & Ride-Anlagen nützen. Freie Kapazitäten haben zum Beispiel die Anlagen an den U1-Stationen Aderklaaer Straße und Leopoldau oder auch an der U6-Station Perfektastraße und U4 Hütteldorf. In Niederösterreich beteiligt sich Wien mit bis zu 3,25 Millionen Euro am Ausbau von Park & Ride-Anlagen in den Bezirken Bruck an der Leitha, Baden und Wiener Neustadt.

Bisher 18.200 Online-Anträge für Parkpickerl

Schon jetzt kann das Parkpickerl bequem von zu Hause aus online beantragt werden. Es wird im Anschluss bequem per Post nach Hause geliefert. Man spart Zeit und bis zu 10,70 Euro. Bislang wurden knapp 18.200 Pickerl online beantragt. Achtung: Für die persönliche Beantragung ab 10. Jänner 2022 in den Magistratischen Bezirksämtern muss man einen persönlichen Termin vereinbaren – die Stadt rät zur bequemen Online-Beantragung, um Wartezeiten zu entgehen.

Alle Parkpickerl sind nur für den eigenen Wohnbezirk gültig. Mit 1. März werden auch die Tarife und die Kurzparkzeiten stadtweit vereinheitlicht. Die Kurzparkzone gilt dann Montag bis Freitag von 9.00 bis 22.00 Uhr für eine maximale Parkdauer von zwei Stunden. Vor März 2022 erworbene Parkpickerl in den bestehenden Pickerl-Bezirken gelten weiter bis zum regulären Bewilligungsende und werden auch für die neuen Geltungszeiten und Zonen anerkannt. Nach dem Auslaufen des alten Parkpickerls kann ein neues beantragt werden, das an die neuen Regelungen angepasst ist.

Altpapier-Mistkübel in Wien
APA/Georg Hochmuth

2022 bringt Gebührenerhöhungen

Das neue Jahr beginnt gleich mit einem deutlich höheren Strompreis für die rund 800.000 Wiener Haushalte. In einem durchschnittlichen Haushalt mit 2.000 kWh Jahresverbrauch betragen die monatlichen Mehrkosten laut Wien Energie knapp acht Euro. Auch die Gebühren für die Wasserversorgung, Kanal und Abfallentsorgung erhöhen sich, wenn auch etwas moderater als der Strompreis. Bei einem Haushalt mit drei Personen kommen laut Stadt 2,45 Euro monatlich dazu.

Gratis wird hingegen ein neues Service im Zusammenhang mit dem Führerschein sein. Mit einjähriger Verspätung kommt im Frühjahr der digitale Führerschein. Der kann am Handy abgespeichert werden.