Dass Marihart sein Amt zur Verfügung stellt, wurde Donnerstagfrüh in einer Aussendung mitgeteilt. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) nahm den Rückzug Mariharts bereits zur Kenntnis. Als interimistischer Aufsichtsratsvorsitzender der Hofreitschule wurde Ulrich Herzog bestellt.
Aufsichtsrat bleibt handlungsfähig
Herzog, der aktuell Sektionschef im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist, ist schon seit 2010 Mitglied des Aufsichtsrats der Hofreitschule. Somit könne eine reibungslose Weiterführung der Aufgaben des Aufsichtsrats sichergestellt werden, erklärte die für die Hofreitschule zuständige Ministerin Köstinger.
Zudem zeigte sie Respekt vor der Entscheidung Mariharts und dankte Herzog für die Übernahme des Amtes. Damit sei der Aufsichtsrat weiterhin voll handlungsfähig, ergänzte Köstinger.
Staatsanwaltschaft leitete Verfahren ein
Erst am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft Wien ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen Marihart eingeleitet. Er soll auf Kosten der Hofreitschule einen Lipizzanerhengst seiner Tochter zureiten haben lassen. Marihart hatte nach Bekanntwerden der gegen ihn gerichteten Vorwürfe diese zurückgewiesen.
Es wurden auch Gutachten in der Causa eingeholt. Die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat der Spanischen Hofreitschule hatten dazu eine Rechtsanwaltskanzlei und einen Wirtschaftsprüfer beauftragt. Laut einem Medienbericht war die Prüfung nach nur wenigen Tagen abgeschlossen.
Der Prüfbericht liegt dem Landwirtschaftsministerium vor. Aus diesem heißt es auf Nachfrage von wien.ORF.at: „Dieser wird nun von der internen Revision des Bundesministeriums in Hinblick auf wirtschaftliche und rechtliche Aspekte geprüft. Wir bitten um Verständnis, dass diese interne Prüfung (auch aufgrund der Weihnachtsfeiertage) noch nicht abgeschlossen ist und etwas Zeit in Anspruch nimmt.“