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APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

2-G-Checks als finanzielle Herausforderung

Die Handelsobfrau in der Wiener Wirtschaftskammer, Margarete Gumprecht, sieht die ab kommender Woche verpflichtenden 2-G-Kontrollen in den Geschäften auch als finanzielle Herausforderung. Denn dafür würde – möglicherweise zusätzliches – Personal benötigt.

Prinzipiell zeigte sie sich mit der Lösung aber zufrieden: „Alles ist besser als ein Lockdown.“ Die Wiener Betriebe hätten in den vergangenen Jahren durchschnittlich nur 50 Prozent des sonstigen Umsatzes erwirtschaftet, berichtete sie. Würde nun wieder zugesperrt, würden das viele Firmen nicht überleben, auch weil die staatliche Unterstützung künftig möglicherweise niedriger ausfallen würde. „Darum tragen wir die verpflichtenden Kontrollen mit.“

2-G-Kontrollen im Handel

Ab dem 11. Jänner gelten im Handel verpflichtende Kontrollen der 2-G-Regelung. Nur Apotheken und Supermärkte sind davon ausgenommen.

Problem durch mehrere Eingänge

Diese würden jedoch eine große Aufgabe darstellen, da sie von den Mitarbeitern durchgeführt werden müssten. Setze man auf eigens dafür engagiertes Personal, wie sie bei Eingängen von Museen und Freizeitbetrieben manchmal zu finden sind, koste das Geld. Dazu komme, dass es, anders als bei Einrichtungen mit Ticketschleusen, in Geschäften oft mehrere Eingänge gebe.

Auch Gumprecht empfiehlt Lösungen mit Bändchen, wie sie etwa in Deutschland bereits verwendet werden. Sie hoffe hier auf eine bundesweite Lösung, sagte sie. In Wien wären derartige Kennzeichnungen etwa in Einkaufszentren und in Einkaufsstraßen möglich. Schwieriger sei die Umsetzung hingegen in kleineren Geschäften abseits der zentralen Lagen.

Vorbild Gastronomie

Sie appellierte an die Shopbetreiber, jedenfalls die Green-Check-App runterzuladen. Diese sei gratis und ermögliche die rasche Kontrolle des „Grünen Passes“, sagte die Handelsobfrau. Prinzipiell sei sie zuversichtlich, dass die Kontrollpflicht auch im Handel ohne größere Probleme umgesetzt werden könne. „In der Gastronomie funktioniert es inzwischen ja auch sehr gut.“ Dort würden die Checks auch nicht mehr – so wie anfangs in manchen Betrieben – mit einem Augenzwinkern durchgeführt werden, sondern meist sehr ernst genommen.