Kinder vor Schule
APA/Roland Schlager
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Bildung

Schulstart: 90 Prozent im Präsenzunterricht

Trotz Omikron-Welle hat in Wien heute für mehr als 240.000 Kinder und Jugendliche wieder die Schule begonnen. 90 Prozent von ihnen waren auch vor Ort, so Bildungsdirektor Heinrich Himmer, obwohl die Präsenzpflicht weiter aufgehoben ist.

Im Vorfeld gab es die Bitte, dass die Kinder mit einem negativen PCR-Test zur Schule kommen sollen, verpflichtend war das aber nicht. „Testen Sie Ihr Kind vor dem ersten Schultag“, wurde an die Wiener Eltern in einem Brief vor den Weihnachtsferien appelliert. Kinder und Jugendliche ohne Test dürfen laut Bildungsdirektion nicht wieder nach Hause geschickt werden. Wer kein aktuelles negatives PCR-Testergebnis hatte, musste jedoch in der Schule einen Antigen-Test machen.

„Erster Tag gut gelaufen“

Aus Sicht der Bildungsdirektion ist der erste Tag nach den Ferien gut gelaufen. 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler seien zum Präsenzunterricht gekommen. Eine Herausforderung stellte aus Sicht der Direktorin des Bildungscampus Attemsgasse Claudia Kollmer-Weber im 22. Bezirk der administrative Aufwand der Testungen dar. Lediglich knapp die Hälfte aller Kinder sei mit einem negativen Test gekommen. Der Rest wurde vom Lehrpersonal PCR-getestet." Das Problem ist nicht das Testen, sondern im Anschluss das Scannen der Test-Kits. Dafür musste ich zwei Pädagoginnen abstellen."

Für das angesprochene Problem des administrativen Aufwandes sichert der Bildungsdirektor Hilfe zu: „In Zukunft soll und muss es da natürlich auch eine stärkere Unterstützung von außen geben. Das halte ich für das Allerwichtigste.“

Ausfall bei „Alles gurgelt“

Alle Schülerinnen und Schüler werden künftig mindestens drei Mal pro Woche getestet, zwei Mal davon mittels PCR. Möglich ist für die Schulen in Wien auch freiwillig ein dritter PCR-Test. Auch in den Volks- und Sonderschulen wird nun über das Programm „Alles gurgelt“ getestet. Bisher kamen hier die „Alles spült“-Tests des Bildungsministeriums zum Einsatz. Himmer appellierte im Gespräch mit „Wien heute“, dass im Optimalfall darüber hinaus noch öfter getestet werden sollte, „vor allem in Wien, wo das sehr leicht möglich ist, sich einfach mit ‚Alles gurgelt‘ regelmäßig zu testen.“

Die Seite des Testanbieters „Alles gurgelt“ war allerdings Montag Früh kurzzeitig ausgefallen – und zwar ab 07.00 Uhr für etwa 20 Minuten. Das ist jene Zeitspanne, in der vor Schulbeginn viele Schüler testen wollen. Ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bestätigte den Ausfall. Der Test konnte in dieser Zeit daher nicht über den Aufruf der Seite gestartet werden. Wer hingegen den Code seines Tests direkt einscannte, dem gelang der Einstieg, hieß es. Hier habe es keine technischen Probleme gegeben.

Keine Präsenzpflicht bis 28. Februar

Die ursprünglich bis 15. Jänner geplante „Sicherheitsphase“ an den Schulen wird bis 28. Februar verlängert. Damit bleibt die Präsenzpflicht für diese Zeit ausgesetzt. Eltern können ihre Kinder also weiter ohne ärztliches Attest für den Unterricht entschuldigen. Außerdem wird unabhängig vom Impfstatus getestet. Im gesamten Schulhaus und auch im Unterricht muss Maske getragen werden. Lehrerinnen und Lehrer und alle in der Oberstufe brauchen eine FFP2-Maske, bei jüngeren Kindern reicht ein Mund-Nasen-Schutz.

Schul-Sicherheitsphase bis Ende Februar verlängert

Per Erlass wurde aus dem Unterrichtsministerium geregelt, dass die sogenannte Sicherheitsphase bis Ende Februar verlängert wird.

Fernunterricht bei zwei CoV-Fällen

Unverändert bleibt das Vorgehen bei Coronavirus-Fällen: Bei einem einzigen Fall in einer Klasse wird weiter in Präsenz unterrichtet (ohne das positive Kind). Allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Fall in dieser Klasse auf, wird für die ganze Klasse Fernunterricht angeordnet.

Durch die neuen allgemeinen Regeln wird – unabhängig vom Fernunterricht – die Quarantäne von Schülerinnen und Schülern stark eingeschränkt. Dreifach Geimpfte gelten ja grundsätzlich nicht mehr als Kontaktpersonen. Das gilt auch für nur zweifach geimpfte Kinder unter zwölf Jahren. Und auch wenn alle Beteiligten durchgehend FFP2-Masken getragen haben, wird keine Quarantäne angeordnet. In vielen Fällen wird es daher dazu kommen, dass Schülerinnen und Schüler zwar Fernunterricht haben, aber nicht in Quarantäne sind.