Neue Anzeigen in den Wiener U-Bahnen
APA/Gerald Mackinger
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Verkehr

Neue U-Bahnen bekommen digitale Pläne

Die Wiener Linien und Siemens haben ein digitales Fahrgastinfo- und Wegeleitsystem entwickelt. Neu daran ist nicht zuletzt der Einsatzort: Es wird in die U-Bahn-Züge der nächsten Generation („X-Wagen“) eingebaut.

Über jeder Tür ist dort dann auf einem großen Bildschirm unter anderem zu erfahren, wo im Liniennetz man sich gerade befindet und wie es um Anschlussverbindungen bestellt ist. Der Echtbetrieb soll noch heuer starten. Der zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) freute sich heute bei der Präsentation über eine „All-In-Lösung“.

Weg zu Umsteigemöglichkeiten

Tatsächlich sollen künftig Informationen, die bisher nur via Mobiltelefon zu erhalten waren, in der U-Bahn-Garnitur angezeigt werden. Konkret wird über jenen Türen, die sich in der nächsten Station öffnen, etwa mitgeteilt, in welcher Richtung Stationsausgänge oder Aufzüge liegen und welche andere Öffis dort zu finden sind.

Neue Anzeigen in den Wiener U-Bahnen
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Künftig soll man in der U-Bahn erkennen, wo man gerade unterwegs ist

Auch die nächste Abfahrtszeiten dieser Umsteigemöglichkeiten werden angezeigt – wobei die Angaben farblich gekennzeichnet sind. Grün deutet darauf hin, dass der nächste Zug der betreffenden U-Bahn bzw. die gewünschte Straßenbahn oder der Bus entspannt erreicht werden können. Orange bedeutet weniger Zeit, eine rote Anzeige weist darauf hin, dass Eile geboten ist und es knapp werden könnte.

Anzeige verschwindet in Stationen

Sobald die Garnitur in der entsprechenden Station hält und die Türen aufgehen, verschwinden zumindest die Details. Die reduzierte Darstellung soll dazu beitragen, dass es beim Zustieg nicht zu Behinderungen durch Personen kommt, die die Anzeige gerade studieren.

An den gegenüberliegenden Türen wird jeweils der gesamte Linienplan gezeigt – und wo man sich im Netz gerade befindet. Auch aktuelle Fahrgastinfos wie Betriebseinschränkungen bei anderen Linien können über das neue System verbreitet werden. Auch kann darauf hingewiesen werden, dass Aufzüge etwa durch Wartungsarbeiten nicht benutzbar sind.

Betrieb soll heuer starten

Die Neuentwicklung wird im X-Wagen bereits eingesetzt, wenn auch nur im nächtlichen Testbetrieb ohne Fahrgäste, wie Alexandra Reinagl, die Geschäftsführerin der Wiener Linien, erläuterte. Der Echtbetrieb soll aber noch heuer erfolgen, also sobald die neue Generation der Wiener U-Bahn-Züge auf den bestehenden Linien eingesetzt wird. Einen genauen Zeitplan dafür gibt es noch nicht.

Fahrerlos soll der X-Wagen dann auf der in Bau befindlichen U5-Strecke unterwegs sein, was aber frühestens 2026 der Fall sein wird. Laut Reinagl wird derzeit geprüft, ob auch ältere U-Bahn-Waggons mit der neuen Infotechnologie nachgerüstet werden können. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen, betonte sie.