Berechnet wird der Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 8.000 Kilowattstunden (kWh), hieß es am Mittwoch von der EnergieAllianz Austria (EAA), der gemeinsamen Vertriebsgesellschaft von Wien Energie, EVN und Energie Burgenland. Für Kunden mit einem Verbrauch von 15.000 kWh kommt es zu monatlichen Mehrkosten von 21 Euro.
Bei der Wien Energie sind die Standardtarife betroffen. Mit rund sechs Cent pro Kilowattstunde (inkl. USt. und Gebrauchsabgabe) liege man für Bestandskundinnen und -kunden aber weiterhin weit unter aktuellen Marktpreisen. Von der Erhöhung nicht betroffen seien Kundinnen und Kunden, die einen Tarif mit Preisgarantie oder einen variablen Tarif haben oder auf „Optima entspannt“ umgestiegen sind. Für soziale Härtefälle hat Wien Energie seit zehn Jahren eine eigene Ombudsstelle, die in Zusammenarbeit mit Sozialeinrichtungen von Energiearmut betroffene Menschen unterstützt.
Preiserhöhungen durch automatische Anpassung
Die Erhöhung gelte für alle Produkte, die im Preisblatt keine detaillierten Preisanpassungsklauseln haben. Erforderlich sei die Anhebung wegen der Entwicklung an den Gasgroßhandelsmärkten und des Anstiegs des Österreichischen Gaspreisindex (ÖGPI), so die EAA.
Basis seien Lieferbedingungen, die einer indexbasierten Anpassungsautomatik folgen. Die Gaspreise werden bei einer Indexveränderung (Verbraucherpreisindex und ÖGPI) über einen Grundkorridor von mehr als vier Indexpunkten sowohl nach oben als auch nach unten, einmal im Jahr erstmalig zum 1. Februar, angepasst. Danach erfolgen Preisanpassungen immer zum 1. Jänner.
Niederösterreich: Standardtarife betroffen
Bei der EVN sind ebenfalls die Standardtarife betroffen. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 8.000 bis 15.000 kWh zahlt künftig zwischen elf und 21 Euro pro Monat mehr. Davon ist dem Unternehmen zufolge weniger als die Hälfte der Gaskunden im Haushaltsbereich betroffen. In den letzten zwei Monaten seien auch über 4.000 Gaskunden zur EVN zurückgewechselt. Der Großteil sei von „Billiganbietern“ vor Weihnachten gekündigt worden, zum Teil trotz vereinbarter Preisgarantien. Eine Rückkehr werde derzeit dadurch begünstigt, dass die Tarife der EVN auch nach der Anpassung zu den günstigsten in Österreich gehörten, so die EVN – mehr dazu in EVN: Gas wird ab Februar teurer (noe.ORF.at).
Bei der Energie Burgenland wird die Erhöhung des Gaspreises rund 20 Prozent bzw. 20 Euro im Monat ausmachen, erklärte ein Sprecher zur APA. Man bleibe damit weiterhin der günstigste Anbieter im Bundesland. Um der internationalen Preisentwicklung mit einem Plus von 700 Prozent entgegenzuwirken, habe man etwa eine „ordentliche Gewinnrückstellung“ vorgenommen. Auch habe man den Härtefonds aufgestockt, um individuelle Lösungen für betroffene Kunden zu finden. Am Freitag stellen Energie Burgenland und die Landesregierung außerdem die „Wärmestrategie“ vor – mehr dazu in Gaspreis steigt um 20 Prozent (burgenland.ORF.at).