Coronatest
dpa/Hendrik Schmidt
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Coronavirus

Hacker gegen Änderung der Teststrategie

Omikron lässt die Infektionen mit dem Coronavirus steigen und steigen. Die Leiterin der Virologie an der MedUni Wien will die Teststrategie jetzt ändern. Wiens Gesundheitsstadtrat spricht sich aber vehement dagegen aus.

Die Gesundheitsbehörde Wien und der medizinische Krisenstab der Stadt Wien informieren regelmäßig über die aktuellen Fallzahlen und weitere Kennzahlen zum Covid-19-Virus. Demnach sind in den vergangenen 24 Stunden 4.563 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Vor einer Woche waren es 2.227 Fälle. Aktuell gibt es in Wien 35.202 aktive Fälle, vor einer Woche waren es 15.554. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 2.822, eine Person ist zuletzt verstorben.

Tests „kreuz und quer“ „nicht sinnvoll“

Kein anderer Staat setzte in der Corona-Pandemie so stark auf Testen und speziell auf PCR-Tests wie Österreich. Jetzt aber, in Verbindung mit der hochansteckenden Omikron-Variante, stellen Expertinnen und Experten diese Teststrategie aber in Frage. Die Virologin und Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien, Elisabeth Puchhammer-Stöckl, sprach sich im ORF-Radio für ein Umdenken aus: „PCR Tests sind jetzt sinnvoll bei Personen mit Symptomen, Kontaktpersonen, Schülern und bei vulnerablen Gruppen, etwa in Pflegeheimen.“

Sie halte ein „kreuz und quer“-testen durch die Bevölkerung für nicht sinnvoll: „Wenn ich den Test heute mache in der Früh, kann ich schon nicht mehr sicher sein am nächsten Tag in der Früh, ob ich nicht schon ganz massiv Virus ausscheide.“ Sie sprach sich auch dafür aus, FFP2-Masken zu tragen. Diese seien wesentlich sicherer als ein alter Test, "der ja nicht mehr zuverlässig ist für den Zeitpunkt, wo ich vielleicht ins Theater oder ins Kino gehe, aber nur eine FFP2-Maske, wenn sie gut getragen wird, sei auch ein guter Schutz gegen Emigrant.

Hacker gegen Umdenken bei Test-Strategie

Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) will Puchhammer-Stöckls Empfehlungen nicht folgen. In Puls 24 sagte er, die Tests gäben Sicherheit. Er denke nicht im Traum daran, den Menschen diese Sicherheit zu nehmen: „Ein Viertel der Wiener Bevölkerung hat an einem Tag Tests abgebeben, da fang’ ich doch nicht an zu diskutieren, ob das sinnvoll ist, oder nicht.“

„Screenings in der Bevölkerung sind ein wesentliches Element für die Gesundheitsbehörde, Erkenntnisse zu gewinnen. Die Wissenschaft weiß in Österreich so viel über die Verbreitung von Omikron, weil wir in Wien so eine Teststrategie haben und das wird auch von der Bevölkerung mitgetragen.“ Zur SPÖ-Impfpflicht-Kritik aus dem Burgenland, Salzburg und Tirol sagt Hacker: „Die SPÖ-Linie ist völlig klar. Die machen sich jetzt Sorgen, dass der Gesundheitsminister keinen guten Entwurf auf den Tisch legt. Ich selbst erwarte mir, dass eben ein guter Entwurf kommt.“