Auto vor dem Stephansdom
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Verkehr

Studie zu City-Verkehrsberuhigung mit Kameras

Die Stadt Wien und der erste Gemeindebezirk haben eine Machbarkeits- und Umsetzungsstudie für eine Verkehrsberuhigung der Inneren Stadt in Auftrag gegeben. Im Zentrum steht dabei der Plan, die City-Grenzen via Kameras zu überwachen.

In der Studie sollen unter anderem die technischen Voraussetzungen und ein möglicher Zeitplan erörtert werden, hieß es in einer Aussendung des SPÖ-Klubs. Vorausgesetzt wird, dass die Zufahrt für Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks, Nutzer der öffentlichen Garagen sowie Lieferverkehr, Einsatzfahrzeuge und städtische Dienste wie die Müllabfuhr weiterhin gewährleistet bleibt.

Ziel sei es, ein Modell zu installieren, das auf einem elektronischen Kamera- bzw. Überwachungssystem der Ein- und Ausfahrten basiert, hieß es. Durch die Begrenzung der Kfz-Zufahrten solle nicht nur mehr Platz für Grünraum und umweltfreundliche Mobilität geschaffen, sondern auch Verkehrslärm und CO2-Emmissionen reduziert werden.

50.000 Aus- und Einfahrten, 16.500 Parkplätze

Pro Werktag werden laut Aussendung aktuell rund 50.000 Ein- und Ausfahrten in den ersten Bezirk verzeichnet, dem gegenüber stehen rund 9.500 Stellplätze im öffentlichen Raum und 7.000 Stellplätze in gewerblichen Garagen. Verwiesen wurde auch darauf, dass noch die gesetzlichen Aspekte der Überwachung geklärt werden müssten. Denn noch fehlt die rechtliche Grundlage für eine kamerabasierte Überwachung der Zufahrtsregelung.

Dazu braucht es auf Bundesebene eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Die Stadt Wien hat diese Forderung laut eigenen Angaben bereits an das Verkehrsministerium übermittelt. Man hoffe auf rasche Umsetzung, hieß es heute. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen jedenfalls bis Sommerbeginn vorliegen.

Kontrollmöglichkeiten als Knackpunkt

Die Idee ist nicht neu. Ein erstes Konzept wurde bereits im Juni 2020 präsentiert. Vorgesehen waren bereits dort zahlreiche Ausnahmen für Anrainer mit Parkpickerl, Lieferdienste, ansässige Betriebe mit Fahrzeugnotwendigkeit, Beschäftigte mit Dienstzeiten außerhalb des Öffi-Betriebs oder Einsatz- und Müllfahrzeuge. Auch die Zufahrt zu den Parkgaragen sollte möglich bleiben.

Jetzt hieß es dazu, dass das „einst von den Grünen vorgeschlagene Modell“ aufgrund fehlender Kontrollmöglichkeiten nicht umsetzbar gewesen sei. Präsentiert wurde das Konzept damals jedoch gemeinsam von Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) und ÖVP-Bezirksvorsteher Markus Figl. Letzterer hatte wiederholt darauf gedrängt, dass Einfahrtsbeschränkungen für die City verhängt werden.