Coronavirus

Trotz Impfung: Übersterblichkeit gestiegen

Das Coronavirus hat auch im vergangenem Jahr wieder zu einer Übersterblichkeit in Wien geführt. Es sind knapp zehn Prozent mehr Menschen in der Stadt gestorben als vor der CoV-Pandemie. Im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 hat sie sich aber trotz Impfung kaum verändert.

Voriges Jahr sind in Wien laut den vorläufigen Zahlen der Statistik Austria 17.234 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt um 9,8 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt vor Beginn der Pandemie (2015-2019). Außerdem haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesstatistik Wien zum Errechnen des Wertes die Bevölkerungsentwicklung und die Lebenserwartung miteinberechnet.

Im Vorjahr zwei Perioden der Übersterblichkeit

Im ersten Pandemie-Jahr 2020 hat die Übersterblichkeit in Wien 9,0 Prozent ausgemacht. Dass der Wert trotz Impfungen im Vorjahr leicht angestiegen ist, erklärt Ramon Bauer, der Leiter der Landesstatistik, mit den zwei CoV-Wellen im Vorjahr. „Insofern haben wir 2021 bereits eine zweite Periode der Übersterblichkeit nach dem Frühjahr jetzt auch im Herbst/Winter wieder. Das war im Jahr 2020 eben nicht so deutlich ausgeprägt“, so Bauer gegenüber Radio Wien.

Wie stark sich Covid-19 auf die Übersterblichkeit ausgewirkt hat, steht laut Bauer noch nicht ganz fest. Denn es gibt eine Differenz zwischen der Übersterblichkeit und den registrierten CoV-Toten. „Wir sind gerade dabei das zu untersuchen und werden uns Ende Jänner damit melden“, sagte Bauer. Er geht aber davon aus, dass die gestiegene Übersterblichkeit „zu großen Teilen“ auf Covid-19 zurückzuführen ist.

Lebenserwartung gesunken

Fest steht, dass sich durch die Pandemie auch die statistische Lebenserwartung verringert hat. Die Zahlen zu Wien und den Bundesländern werden aber erst im Laufe des Jahres von der Statistik Austria veröffentlicht. Die Wiener Landesstatistik geht davon aus, dass die Lebenserwartung nach der Pandemie wieder ansteigen wird.

Derzeit gibt es zur Lebenserwartung nur österreichweite Zahlen. Im zweiten Jahr der CoV-Pandemie lag die durchschnittliche Lebenserwartung laut Statistik Austria für Männer bei 78,8 Jahren und für Frauen bei 83,8 Jahren. Bei beiden Geschlechtern liegt die Lebenserwartung merklich unter dem Niveau vor Beginn der Pandemie (2019: 79,5 Jahre bei Männern und 84,2 Jahre bei Frauen).

Ein interessantes Detail ist auch die ausgebliebene Influenza-Welle im Vorjahr. „Hätten wir eine Grippewelle gehabt, dann wäre die Übersterblichkeit wohl noch etwas höher ausgefallen“, sagte Bauer.