Christoph Wiederkehr
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Bildung

Kindergarten soll erst bei Cluster schließen

Wiener Kindergartengruppen sollen künftig nicht mehr geschlossen werden wenn nur ein Kind mit Covid-19 infiziert ist, sondern erst wenn ein Cluster entsteht. Dies kündigte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) in „Wien heute“ an.

Die Gespräche mit Gesundheitsministerium und dem Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) stünden kurz vor dem Abschluss. Vergangene Woche hat Wiederkehr an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) appelliert „klare und bundesweit einheitliche Quarantäne-Empfehlungen“ zu erlassen, wonach Gruppenschließungen nicht mehr automatisch ab dem ersten positiven Fall erfolgen. Jetzt setzt Wien dies angesichts der Omikron-Welle um.

Bildungsstadtrat Wiederkehr (NEOS) im Studio

Zum Thema rund um fehlende Lehrkräfte und die Teststrategie für Kindergärten ist Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) zu GAst im Studio.

Schließzeiten bereits verkürzt

Denn Kindergärten seien einerseits die erste Bildungseinrichtung – und andererseits sei deren Schließungen für Eltern eine große Herausforderung, vor allem wenn sie in kritischen Berufen (als Arzt oder Busfahrer) arbeiten, sagte Wiederkehr.

Trotz Omikron: Schuleinschreibung startet

Am Montag startet die Schuleinschreibung für Volkschülerinnen und Volksschüler – wegen der hochansteckenden Omikron-Variante unter erschwerten Bedingungen. Währenddessen sind viele Kindergarten-Gruppen in Quarantäne.

Kindergarten-Sperren

Aktuell sind drei Kindergärten in Wien total gesperrt, in 112 weiteren sind einzelne Gruppen (in Summe 134) zu.

Die Stadt Wien hat in der Vorwoche bereits die Dauer der Gruppenschließungen verkürzt: Die Gruppe wird nur noch für fünf Tage (statt früher zehn Tage) geschlossen. Damit wurde aber auch verfügt, dass ab einem Infektionsfall alle anderen aus der Gruppe zu Hause bleiben müssen. Zuvor mussten formal nur enge Kontaktpersonen (K1) in Quarantäne – nicht die anderen Kinder. Dies aber nur, wenn in der Gruppe durchgängig Maske getragen wurde – was freilich in Kindergärten in der Regel nicht der Fall ist.

Kritik von Grünen und ÖVP

„Während an vielen Schulen dreimal pro Woche getestet wird, während viele Schulen Luftfilter bekommen, wenn Lüften nicht möglich ist, zeigt sich im Kindergarten ein fahrlässiges Missmanagement der Corona-Pandemie“, kritisierten Julia Malle und Felix Stadler, Bildungssprecherinnen der Wiener Grünen, am Dienstag. Die Wiener ÖVP bemängelte in einer Aussendung die Teststrategie in den Wiener Kindergärten. „Während in sämtlichen anderen Bundesländern PCR-Lollipop-Tests gang und gäbe sind, hinkt Wien meilenweit hinterher“, sagte ÖVP-Bildungssprecherin Silvia Janoch.