Fliegende Vögel und ein Flug mit Ultraleichtflugzeug
APA/Katharina Huchler
APA/Katharina Huchler
Tiere

Tiergarten im Einsatz für den Waldrapp

Vor 400 Jahren ist der Waldrapp in Europa ausgerottet worden. Nun soll die stark gefährdete Vogelart wieder angesiedelt werden. Der Tiergarten Schönbrunn übernimmt die Federführung des Projekts.

Die Wiederansiedelung der Waldrappe in Europa läuft unter dem Motto „Reason for Hope“, also „Grund zur Hoffnung“. Das Projekt wird von der EU in der Höhe von insgesamt 6,5 Millionen Euro bis 2028 gefördert. „Ziel ist, die Population auf 357 Tiere zu vergrößern. Diese Anzahl ist nötig, damit die Art künftig eigenständig überleben kann“, sagte Stefan Hering-Hagenbeck, Direktor des Tiergarten Schönbrunn.

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Waldrappen, Ultraleichtflugzeug
Waldrappteam Conservation & Research/ Katharina Huchler
Fliegende Vögel und ein Flug mit Ultraleichtflugzeug
APA/Katharina Huchler
Waldrapp
Daniel Zupanc
Frau mit Waldrapp-Küken
Daniel Zupanc
Zwei Waldrappen
Daniel Zupanc

150 Exemplare in den Alpen

In den Alpen leben bisher schon 150 Exemplare. Seit Anfang 2021 sind 36 Waldrappe in freier Wildbahn geschlüpft. In Kooperation mit dem Tierpark Goldau in der Schweiz, dem Tierpark Rosegg in Kärnten und dem italienischen Parco Natura Viva und der Fondazione A.R.C.A. werden drei neue Brutkolonien aufgebaut. Die Jungtiere müssen weiterhin aus Zoos ausgewildert werden, um das Überleben der Art zu gewährleisten.

Video mit Regina Kramer, Kuratorin für Artenschutz und Forschung. Quelle: Tiergarten Schönbrunn

Eine Herausforderung dabei ist, dass Waldrappe Zugvögel sind. Ein Team aus Pflegerinnen und Pfleger kümmert sich um die Küken und lotst sie schließlich im Ultraleichtflugzeug in die Toskana, wo sich ihr Winterquartier befindet. Zurück finden die Vögel von dort selbst.

Gefahren für die Zugvögel

Das Artenschutzprojekt setzt auch bei Gefahren an, die in freier Wildbahn auf die Waldrappe lauern. „Wir wollen die Maßnahmen gegen Wilderei in Italien und zur Sicherung von Stromleitungen, die häufig zur Todesfalle werden, weiter ausbauen“, so Hering-Hagenbeck. Für die Umsetzung der Schutzmaßnahmen gegen Stromschlag sind das Land Salzburg, die Netz Oberösterreich GmbH und die Kärnten Netz GmbH zuständig.