Menschen mit Maske im Kino in Bludenz
ORF Vorarlberg
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Kultur

Kinos kämpfen mit früher Sperrstunde

Die heimischen Kinos stecken in der Krise. Vor allem die wegen des Coronavirus auf 22.00 Uhr vorverlegte Sperrstunde trifft die Kinobetreiber hart. Die Besucherzahlen sind um fast 50 Prozent eingebrochen. Auch den heimischen Theatern macht Omikron zu schaffen.

Sind die Kinos mit Blockbustern wie Spiderman noch gut über die Zeit der Weihnachtsferien gekommen, bleiben die Besucherinnen und Besucher jetzt aus. Bekannte Kinos wie das Wiener Apollo müssen Schließtage einlegen und erfolgversprechende Filme wie Morbius wurden ins Frühjahr verschoben.

„Aufgrund der vorverlegten Sperrstunde auf 22.00 Uhr haben wir keine Möglichkeit, unsere besucherstärkste Hauptabendrunde normal zu spielen“, kritisierte Cineplexx-Geschäftsführer Christof Papousek gegenüber der „ZIB Nacht“.

Kinos in der Krise

Die heimischen Kinos stecken in der Krise. Während sich die CoV-Regeln auf Theater- und Museumsbesuche weniger stark auswirken, trifft vor allem die auf 22.00 Uhr vorverlegte Sperrstunde die Kinobetreiber hart. Die Besucherzahlen sind um fast 50 Prozent eingebrochen.

Kammer will Ende der Sperrstunde für Kinos

Die Forderung der Kinobetreiber ist klar. „Das wichtigste ist einmal, dass die Sperrstunde wegkommt und dann brauchen wir in Wirklichkeit weltweit eine stabile Situation, dass die Produkte kommen. Dann bin ich überzeugt davon, dass wir eine erfolgreiche Kinosaison 2022 haben werden“, sagte Christian Dörfler, Betreiber des Wiener Haydn-Kinos und Fachverbandsobmann für Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe in der Wirtschaftskammer.

Theater hadern mit Omikron-Fällen und Quarantäne

Kritik an der vorverlegten Sperrstunde kommt auch aus den Wiener Theatern. „Aufgrund der Sperrstunde ab 22.00 Uhr mussten wir einige unserer Late-Night-Formate, Musikabende und Veranstaltungen absagen. Zusätzlich können nach einigen Vorstellungen keine Nachgespräche mehr stattfinden, da sie zu lange dauern würden“, hieß es etwa aus dem Volkstheater. Außerdem wurden Vorstellungen nach vorne verlegt, da sie ansonsten zu spät enden würden.

Omikron macht aber auch ganz unmittelbar Probleme: Wegen CoV- oder Quarantäne-Fällen sind im Burg- und Akademietheater samt Vestibül und Kasino seit Jahresbeginn neun Vorstellungen ausgefallen. An der Wiener Staatsoper waren es in diesem Monat bereits fünf, auch an der Volksoper kam es zu Änderungen im Spielplan.

Und auch die Vereinigten Bühnen trifft das Coronavirus. So musste etwa das Erolgsmusical „Miss Saigon“ seit einem Jahr immer wieder verschoben werden. Jetzt ist es aber soweit und die Premiere soll im Raimund Theater über die Bühne gehen. Im Ronacher mussten seit Jahresbeginn „bei Cats ein paar Vorstellungen coronabedingt abgesagt werden“, so eine Sprecherin. Im Theater an der Wien und in der Kammeroper mussten heuer noch keine Vorstellungen abgesagt werden.