Die wiederholten Probleme bei der Übermittlung der Daten vom Bund an die Stadt Wien stellten ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, monierte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in seinem Brief an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).
Darüber hinaus sei auch der Imageschaden beträchtlich: „Diese wiederholte und über längeren Zeitraum hinweg schwere Instabilität des Datenaustauschs (…) schadet (…) der Glaubwürdigkeit unserer gemeinsamen Bemühungen in der Eindämmung von Covid-19 und befeuert Skepsis und Unmut in der Bevölkerung.“
„Es ist unglaublich“
Wien fehle es an korrigierten, bereinigten Daten, schrieb Hacker in dem dreiseitigen, mit 22. Jänner 2022 datierten Brief weiter: „Ich hab heute den mit Abstand schlechtesten aktuellen Überblick über die Situation in der Bundeshauptstadt seit Beginn der Pandemie. Es ist unglaublich.“ Hacker forderte den Gesundheitsminister auf, die Probleme offen zu kommunizieren und für ein stabiles System zu sorgen.

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es dazu: „Die Erstellung des für die Auswertung herangezogenen Reports (Linelist) konnte optimiert werden. Es wird davon ausgegangen, dass die Funktionsfähigkeit bei der Erstellung der regelmäßigen Auswertungen in den kommenden Tagen wieder gewährleistet werden kann. Nichtsdestotrotz werden laufend weitere Optimierungen durchgeführt.“
Omikron-Höhepunkt in „ein bis zwei Wochen“
Jene Daten aber, die größtenteils vorliegen, zeigen jedenfalls eine bedenkliche Entwicklung etwa bei der 7-Tage-Inzidenz für Wien, also den Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Anfang Jänner vor Omikron war sie mit knapp 300 vergleichsweise niedrig, am Sonntag lag sie laut AGES bei 2.418.
Bei den Wiener Spitälern scheint die Omikron-Welle erst langsam anzukommen. Der Höhepunkt der Omikron-Welle wird jedenfalls von den Prognoseexperten in den kommenden ein bis zwei Wochen erwartet.