„Mona Lisa“ als Greisin, gesellschaftskritische Bilder mit bunten Farbkombinationen und humorvolle Skulpturen mit ernstem Hintergrund – so sieht die Kunst von Arik Brauer aus. Sie ist im Keller der Villa Brauer im 18. Bezirk gesammelt und wird seit zehn Jahren von seiner Tochter Timna Brauer geleitet.
Brauers private Kunstsammlung von rund 2.000 Werken sorgt immer wieder für Überraschungen: „Viele kommen hierher und sagen: Ich habe diese Malerei gar nicht gekannt. Ich habe ihn nur als Sänger gekannt und bin ganz erstaunt, was er hier geschaffen hat“, so Timna Brauer gegenüber „Wien heute.“ Dabei soll sich ihr Vater selbst zuerst als Maler gesehen haben.
„Wärme ausgestrahlt“
Arik Brauer, geboren 1929 in Wien, erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter das Österreichischen Ehrenkreuz, den Preis der Stadt Wien für Malerei und die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt. „Das war immer so ein sympathisches Erlebnis, diese Wärme, die er ausgestrahlt hat“, würdigte ihn Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Gedenkfeier. „Er hat sich so bemüht, bei aller Ehrlichkeit niemanden auf Dauer zu verschrecken. Das hat mir schon gefallen.“
Letztes Werk am Flughafen
„Ich kenne ihn eigentlich schon seit meiner Kindheit. Für mich war der Höhepunkt unserer Beziehung, dass ich zu seinem 90. Geburtstag eine ganz besondere Ausstellung zu seinem Leben machen durfte“, so Danielle Spera, die Direktorin des jüdischen Museums. „Er wollte diese eigentlich nicht machen. Er meinte, so eine Ausstellung macht man erst, wenn man gestorben ist. Daraufhin habe ich gesagt: Ja, aber dann hast du nichts mehr davon. Dann war er überzeugt.“
Arik Brauer: Privatführung in Privaträumen
Arik Brauer hatte viele Seiten. Die des Malers ist in seiner Privatsammlung zu sehen. Anlässlich seines Todestages haben sich Prominente an ihre Begegnungen mit Brauer erinnert.
Prägend für Brauers Kunst waren Erlebnisse in seiner Kindheit in der NS-Zeit. Bis zur letzten Minute arbeitete er an seinem letzten Werk, dem Mahnmal „Niemals vergessen“. Seit Herbst ist es am Flughafen Wien zu sehen.