„Der Kuss“ zählt zu den bekanntesten Kunstwerken der Welt und ist Teil der Sammlung des Belvedere. Zum Valentinstag wird das Gemälde in Zusammenarbeit mit arteQ zu einem NFT-Projekt. Eine hochaufgelöste Kopie des Gemälde wird in einem Raster von 100 zu 100 aufgeteilt, wodurch 10.000 einzigartige Ausschnitte entstehen. Diese werden als NFTs zum Kauf angeboten.
Was sind „NFTs“?
„NFT“ steht für „non-fungible token“, also ein nicht-ersetzbares Objekt. Dabei handelt es sich um digitale Dateien – meist Kunstwerke.
Ein technisches Verfahren führt dazu, dass diese Dateien nicht kopierbar sind. Somit können sie einer Besitzerin oder einem Besitzer zugewiesen werden. Diese sind oft bereit, viel Geld zu zahlen, um das einzigartige digitale Objekt zu besitzen.
Liebeserklärung durch Kauf
Nachdem Interessierte ein Stück des Klimt-Gemäldes gekauft haben, können sie sich auf einer eigenen Plattform als Besitzerinnen oder Besitzer des Ausschnitts eintragen lassen. Die Eintragung kann auch für Liebeserklärungen zum Valentinstag verwendet werden, so das Belvedere.
Eines der 10.000 Stücke kann voraussichtlich um den Preis von 1.850 Euro gekauft werden. Dadurch könnte das Belvedere 18,5 Millionen Euro lukrieren. Wolfgang Bergmann, der Geschäftsführer des Belvederes, rechnet mit großem Andrang: „Die für den Weltmarkt sehr kleine Zahl der Anteile und die Tatsache, dass jeder Teil unverwechselbar ist, macht diese Tokens so kostbar.“

Ab Mittwoch läuft die Phase, in der sich Interessierte auf der Plattform für den Kauf anmelden können, am 9. Februar werden die Kaufberechtigungen vergeben. Ab dann können Kaufberechtigte einen Ausschnitt, der ihnen zufällig zugeteilt wird, erwerben.
Kunst im digitalen Zeitalter
„Was bedeutet der Besitz eines Kunstwerks im digitalen Zeitalter? Der Aufstieg der NFTs, der seit 2020 die Kunstwelt beschäftigt, spitzt diese Frage auf faszinierende Weise zu", sagte Stella Rollig, die Generaldirektorin des Belvederes. Dass digitale Kopien heute virtuelle Originale werden können, würde neue Wege eröffnen, an Kunst teilzunehmen. Sie seien „finanziell ernst zu nehmen“, dürften aber „spielerisch gedacht werden“.

Bis spätestens zum 14. Februar erfolgt der NFT-Drop, also die offizielle Ausgabe der NFTs. Besitzerinnen und Besitzer der Unikate erhalten ein Zertifikat, auf dem ersichtlich sein soll, welcher Teil exakt erworben wurde. Dann können die NFTs auch auf weiteren NFT-Handelsplattformen weiterverkauft werden.