„Die Geburt ist rasch und ohne Komplikationen verlaufen, was alles andere als selbstverständlich ist“, sagte Eveline Dungl, die zoologische Abteilungsleiterin. Das Junge hat noch keinen Namen. Es war bei der Geburt 1,70 Meter groß. Das Muttertier, die Giraffe Fleur, würde ihr Junges aber auf Distanz halten.
Aufzucht durch die Eltern
Fleur wurde zum ersten Mal Mutter. „Bei unerfahrenen Müttern kommt es leider auch in der Wildbahn oft vor, dass sie mit der Aufzucht überfordert sind“, so Dungl. Das vorrangige Ziel des Tiergartens sei es, den Tieren eine natürliche Aufzucht durch die Elterntiere zu ermöglichen. Dennoch überwacht ein Team des Tiergartens die Giraffenherde seit Sonntag rund um die Uhr und analysiert ihr Verhalten.
Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck sagte: „Nach intensiven Beratungen mit all unseren Expertinnen und Experten haben wir uns dazu entschieden, das Jungtier im Sozialverband der Herde zu lassen und zuzufüttern. Gewisse Risiken sind natürlich auch dabei nicht auszuschließen. Solange das Jungtier noch nicht regelmäßig bei der Mutter trinken kann, ist das allerdings die erfolgversprechendste Lösung.“
Der Giraffenpark bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Die neue Herde brauche nun viel Ruhe und Zeit, hieß es seitens des Tiergartens Schönbrunn. Der letzte Giraffen-Nachwuchs im Tiergarten liegt bereits knapp zehn Jahre zurück. Danach wurde der Giraffenpark umgebaut und 2017 mit den Netzgiraffen Fleur und Sofie neu eröffnet. 2019 zog Obi, der Vater des Jungtieres, ein.