Zwei Fußgängerinnen von hinten
ORF.at/Carina Kainz
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Chronik

Wien wächst wieder stärker

Wiens Bevölkerung ist voriges Jahr wieder etwas stärker gewachsen: Am 1. Jänner hat die Stadt rund 1.935.000 Einwohnerinnen und Einwohner gezählt – im Jahresvergleich sind das 13.900 mehr. Das Plus kommt vor allem durch Zuwanderung.

Die 13.900 Neo-Wienerinnen und -Wiener sorgen für das stärkste Bevölkerungswachstum in der Stadt seit 2017 – Corona zum Trotz. Wien ist nun die fünftgrößte Metropole in der EU hinter Berlin, Madrid, Rom und Paris. Zurückzuführen ist das Wachstum vor allem auf Zuwanderung – auf Platz eins der Herkunftsländer liegt Syrien, dahinter Deutschland, Afghanistan und Rumänien.

Bezirksmäßig am meisten Einwohner dazugewonnen haben die großen Flächenbezirke Liesing, Donaustadt und Floridsdorf mit ihren Stadtentwicklungsgebieten – wobei das Durchschnittsalter voriges Jahr auf 41 gestiegen ist, Wien ist damit österreichweit das jüngste Bundesland.

Deutliche Übersterblichkeit

Einen deutlichen Niederschlag findet die Corona-Pandemie bei der Zahl der Sterbefälle: Insgesamt starben bundesweit etwa 15.000 Menschen mehr als erwartet. Allerdings wurde heuer anders als 2020 eine zunehmende Differenz zu den offiziell gemeldeten Covid-Sterbefällen registriert. Konkret konnten 2020 insgesamt 75 Prozent der statistischen Übersterblichkeit durch die registrierten Covid-Toten erklärt werden. 2021 lag der Wert bundesweit nur mehr bei 45 Prozent.

Laut Wiener Landesstatistik könnte dies verschiedene Ursachen haben. So könnte etwa bei mehr Todesfällen der Zusammenhang mit Corona nicht bekannt gewesen sein, zum Beispiel weil geimpfte Personen weniger oft getestet wurden. Möglich ist demnach auch, dass die Behandlung von Betroffenen mit anderen Krankheiten durch die völlig veränderte Situation im Gesundheitssystem nicht in der selben Form erfolgte wie früher – oder dass weniger Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt wurden.