Das Flusskreuzfahrtschiff Princess Sophie
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Chronik

Schiff liegt seit zwei Jahren in Wien

Das Flusskreuzfahrtschiff MS Princess Sophie liegt seit Beginn der Pandemie in Wien vor Anker. Der Eigentümer ist in Konkurs gegangen, das Schiff ist mittlerweile in Schieflage geraten. Öl tritt jedoch entgegen Gerüchten nicht aus. Es wird nach einem Käufer gesucht.

Die „Princess Sophie“ hat seit mindestens zwei Jahren keine Passagiere mehr gesehen. Ein Geisterschiff ist es trotzdem nicht, heißt es gegenüber „Wien heute“. Seit dem Konkurs des Eigentümers lässt der Masseverwalter das Schiff rund um die Uhr betreuen und bewachen, denn es hat bereits Einbruchsversuche gegeben, und jemand hat versucht, das Schiff loszubinden.

Ärger bei Anrainerinnen und Anrainern

Inzwischen liegt das Schiff schräg und Umweltschützer schlagen Alarm. „Ich kann nicht beurteilen, ob es gefährlich ist, ob irgendwelche Öle austreten. Das ist der Verdacht. Ich hätte da gerne eine Auskunft bekommen, bis jetzt hab die nicht bekommen und würde mir wünschen, dass das jetzt bereinigt wird“, sagte der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP).

Personen besichtigen das Schiff Princess Sophie
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Immer wieder kommen Interessenten das Schiff begutachten

Ab und zu wird der Motor gestartet, laut Resch sorgt das bei den Anrainerinnen und Anrainern für Ärger. Laut der österreichischen Wasserstraßenbetreiber viadonau sei keine Gefahr für die Umwelt gegeben. „Dies wird wöchentlich von der Schifffahrtsaufsicht Wien kontrolliert“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Schräglage sei laut Masseverwalter dem aktuell tiefen Wasserstand der Donau geschuldet.

Schiff liegt legal an Lände

Dem Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) ist das Schiff jedenfalls auch ein Dorn im Auge. In einer Stellungnahme heißt es dazu: „Die MS Princess Sophie liegt legal an einer öffentlichen Lände an der Donau in Wien. Dieser Zustand ist auch aus Sicht des Klimaschutzministeriums unerfreulich, weshalb man bemüht ist, die Situation rasch zu lösen.“ Man sei in regelmäßigem Kontakt mit dem Masseverwalter, damit es zu einer raschen Verwertung des Schiffs komme.

Eine zerschlagene Scheibe auf einem Flusskreuzfahrtschiff
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Seit es Einbruchsversuche gab, wird das Schiff bewacht

„Der Zustand ist gut. Nach zwei Jahren muss immer geputzt werden, sauber gemacht werden, aber die Basics sind in Ordnung“, erzählt Peter Tichelaar in „Wien heute“. Der Reeder ist extra aus den Niederlanden angereist, um sich das Boot anzuschauen. Falls er das Boot kauft, würde er es auch mitnehmen in seine Heimat. Es ist also möglicherweise nur noch eine Frage der Zeit, bis die „Prinzessin“ abgeholt wird.

Geisterschiff in Döbling

Die Pandemie hat einiges zum Stillstand gebracht, auch ein Flusskreuzfahrtsschiff, das in der Nähe vom Yachthafen Kuchelau Stellung bezogen und diese seit rund zwei Jahren nicht verlassen hat. Bei Anrainern und Umweltschützern regt sich Unmut darüber.

Doch das BMK will dagegen vorgehen, dass sich solche Fälle wiederholen. „Deshalb plant das Ministerium in die Wasserstraßenverkehrsordnung eine Regelung aufzunehmen, mit der die dauerhafte Nutzung öffentlicher Länden untersagt werden kann.“