Das Spanische Königspaar mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer bei der Eröffnung der Austellung – Dali-Freud
APA/Hans Punz
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Politik

Spanisches Königspaar besuchte Wien

Spaniens König Felipe VI. und seine Frau Letizia haben am Montag ihren Staatsbesuch in Österreich absolviert. Sie wurden zunächst in der Wiener Hofburg mit militärischen Ehren empfangen, danach legten sie einen Gedenkkranz nieder. Zum Abschluss des Besuchs eröffneten sie die Ausstellung „Dali-Freud“ im Belvedere.

Kurz nach 13.00 Uhr traf das Königspaar in einer Limousine im Inneren Burghof ein und wurde von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seiner Ehefrau Doris Schmidauer in Empfang genommen. Es folgte ein Arbeitsgespräch samt Mittagessen. Am späten Nachmittag eröffnete Felipe dann mit seiner Frau Letizia nach einem Gedenkakt für die Opfer des Nationalsozialismus die Kunstausstellung „Dali – Freud. Eine Obsession“ im Belvedere.

Einige Schaulustige

Gemeinsam schritten die beiden Staatsoberhäupter – CoV-getreu gut maskiert – im Inneren Burghof die Ehrengarde des Bundesheeres ab. Neben einer dem Anlass angemessenen Anzahl von Kameraleuten und Journalisten hatten sich auch ein paar Schaulustige eingefunden.

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 Das Spanische Königspaar Felipe VI. und Dona Letizia  mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer bei der Eröffnung der Austellung – Dali-Freud
APA/Bundesheer/Peter Lechner
 Das Spanische Königspaar Felipe VI. und Dona Letizia  mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer bei der Eröffnung der Austellung – Dali-Freud
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Das Spanische Königspaar mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Doris Schmidauer bei der Eröffnung der Austellung – Dali-Freud
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Kranzniederlegung König Felipe und Vander Bellen
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer auf rotem Teppich, Militär steht Spalier
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer auf rotem Teppich, Militär steht Spalier
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer auf rotem Teppich, Militär steht Spalier
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer auf rotem Teppich, Militär steht Spalier
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König Felipe, Van der Bellen auf rotem Teppich, Militär steht Spalier
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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König Felipe, Van der Bellen auf rotem Teppich, Militär steht Spalier
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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Letizia, König Felipe, Van der Bellen, Doris Schmidauer
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Schaulustige hinter Absperrung, ein Mann trägt breite „Habsburg“-Schleife
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Einige Schaulustige – teils in Fantasieajustierung – stellten sich im inneren Burghof zum Empfang ein
Spanisches Königspaar bei Empfang am 6.1.2022 anlässlich der Mitlitärparade in Madrid
Mariscal / POOL / AFP
Der Ohrschmuck, den Königin Letizia bei der Militärparade trug, sorgte für Aufsehen in der spanischen Presse
König Felipe und Letizia, winkend bei Militärparade am 6.1.22 in Madrid
AFP or licensors
Am 6. Jänner bei einer Militärparade in Madrid
Familienfoto: König Felipe, Letizia und die beiden Töchter im Garten. 2021
AFP
Im Dezember 2021 gab das spanische Königshaus dieses Familienporträt heraus: Das spanische Königspaar mit den Töchtern Prinzessin Sofia (li.) und Kronprinzessin Leonor (re.)
König Felipe und Letizia mit Krone
AFP or licensors
Offizielles Porträt des spanischen Königspaares in Galakleidung
König Felipe und Letizia, Oktober 18, 2021
Emilio Naranjo / POOL / AFP
Im Oktober des Vorjahres in Madrid
König Felipe und Letizia
AFP
2018 präsentierte sich das Königspaar bei öffentlichen Anlässen freilich noch ohne Maske

Offenbar vorwiegend patriotisch-königstreue Landsleute, die nicht nur tapfer dem nasskalten Wetter trotzten. Es waren Rufe wie „Viva Espana“ (dt.: „Es lebe Spanien“) und „Viva el Rey“ (dt.: „Es lebe der König“) zu hören. Auch die beiden Staatshymnen wurden intoniert. Aber nicht gesungen. Man hätte sich dabei auch schwergetan. Spaniens Hymne, die „Marcha Real“ (dt.: „Königlicher Marsch“) hat keinen Text.

Sachertorte für König zum Geburtstag

Laut Informationen aus der Präsidentschaftskanzlei wartete in der Hofburg aus Anlass des 54. Geburtstages des Monarchen am Sonntag eine Sachertorte auf den Jubilar. Vorher wurden dem König und dem Präsidenten sowie den Ehefrauen Letizia und Schmidauer spanischer Gazpacho, also kalte Paradeissuppe, sowie Zander aus dem Neusiedler See, Rehrücken aus dem Wienerwald und Apfelstrudel serviert.

Schaulustige hinter Absperrung, ein Mann trägt breite „Habsburg“-Schleife
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Einige Schaulustige – teils in Fantasieadjustierung – stellten sich im inneren Burghof zum Empfang ein

Auf dem Flughafen Wien-Schwechat waren Felipe und Letizia von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) im Empfang genommen worden, der auch an den Arbeitsgesprächen und dem Essen teilnahm.

Nicht der erste Besuch

Es ist der erste offizielle Besuch von Felipe VI. in Österreich. Mit seinem Vater Juan Carlos war 2007 bis dato zum letzten Mal ein spanischer Monarch in Österreich. Gemeinsam mit dem damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer eröffnete er den Hauptsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE) im Palais Palffy-Erdödy. 2014 dankte Juan Carlos zugunsten seines Sohnes Felipe Juan Pablo Alfonso de Todos los Santos de Borbon y Grecia, wie dieser mit vollständigem Namen heißt, ab.

Salvador Dali: Cisnes reflejando elefantes (Schwäne spielen Elefanten wider)
Salvador Dali, Fundacio Gala-Salvador Dali
Das Königspaar eröffnete die Ausstellung „Dali – Freud“ im Belvedere

Kranzniederlegung für die Opfer des Nationalsozialismus

Nach dem Treffen mit dem Bundespräsidenten fand kurz vor 16.00 Uhr eine Kranzniederlegung für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Nach der „Guerra Civil“ gerieten auch rund 15.000 republikanisch gesinnte Spanier auf ihrer Flucht vor Franco vorwiegend in Frankreich in nationalsozialistische Gefangenschaft. Die meisten – rund 5.000 – landeten im NS-Konzentrationslager Mauthausen. Ihrer soll bei der Kranzniederlegung besonders gedacht werden, ließ der Madrider Königspalast im Vorfeld verlauten.

Spanisches Königspaar in Wien

Es war nicht spanisches Hofzeremoniell, aber doch standesgemäß: Spaniens König Felipe VI. und seine Frau Letizia wurden heute Mittag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Wiener Hofburg mit militärischen Ehren empfangen.

Eröffnung der Dali-Ausstellung

Am späten Nachmittag eröffnete das Königspaar dann die Ausstellung „Dali – Freud. Eine Obsession“ im Belvedere. Am Freitag gab es zwar schon ein Soft Opening der Ausstellung, die offizielle Eröffnung fand aber in Anwesenheit von Felipe VI. und Letizia statt. Die wie Arme in die Höhe gereckten Lehnen des „Fadenspiel-Hände-Stuhls“, den Salvador Dali 1938 schuf, war dabei fast symbolisch.

Begleitet von einer geradezu flehentlich um Sicherheit und Abstand bemühten Entourage eröffnete und besuchte das Königspaar die Ausstellung. Es war der Abschluss eines knapp acht Stunden dauernden offiziellen Besuchs in der Bundeshauptstadt. Nach der Belvedere-Visite ging es flugs wieder zum Flughafen Wien in Schwechat, von dem aus Felipe und Letizia gegen 19.00 Uhr die Heimreise nach Madrid antraten.

Dali war ein großer Fan des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Das schlug sich auch in seinem Werk nieder, wie die Ausstellung zeigt. Im Juli 1938 trafen sich die beiden in London. Freud befand sich auf der Flucht vor den Nationalsozialisten, Dali hatte Spanien wegen des dort tobenden Bürgerkriegs (1936–1939) zwischen den aufständischen Truppen des rechtsnationalistischen Generals Francisco Franco und der linksbürgerlichen Zweiten Republik verlassen.

Große gemeinsame Geschichte

Im Vorfeld des Staatsbesuchs wurde häufig auf die Verbindungen zwischen Österreich und Spanien hingewiesen. Die ersten Kontakte Österreichs zur Iberischen Halbinsel gehen auf das Jahr 1212 zurück, als österreichische Ritter unter Führung des Babenberger-Herzogs Leopold VI., des Glorreichen, an der Seite von Kastilien, Aragonien und Navarra gegen die Mauren kämpften.

Unter Maximilian I. bildete sich dann die übernationale „Casa de Austria“ heraus. Ihre Spuren sind in Spanien bis heute präsent. „El Madrid de los Austrias“ ist in der Hauptstadt Madrid eine gemeinläufige Bezeichnung für das historische Zentrumsviertel südlich der Calle Mayor. Der Aufbau des österreichischen Herrscherhauses „Casa de Austria“ auf spanischem Territorium erfolgte nach dem später oft zitierten Motto „Bella gerant alii, tu felix Austria nube“, also „Kriege mögen andere führen, du, glückliches Österreich, heirate.“

Spanische und österreichische Habsburger-Linie

Seit dem Brüsseler Teilungsvertrag 1522 gab es eine spanische und österreichische Habsburger-Linie. Die wechselseitigen Verwandtenehen zwischen beiden Linien in den Jahren davor und danach hielten die „Casa de Austria“ fest zusammen. Sie führten aber auch zu Degenerationserscheinungen wie der berühmten „Habsburgerlippe“, die aus einer erblichen Überentwicklung des Unterkiefers resultierte. Infolge des Spanischen Erfolgekriegs (1700 bis 1715) fiel Spanien aber an die Bourbonen in Frankreich.