Die Giraffenmutter Fleur bekam am Mittwoch letzte Woche ihren ersten Nachwuchs. Laut Tiergarten Schönbrunn war die Mutter anfangs mit der Situation überfordert und ließ ihr Junges nur zögerlich trinken. Obwohl die Giraffenmutter heute schon deutlich entspannter sei, ist das Pflegeteam weiterhin gefordert. Die zuständige zoologische Abteilungsleitern Eveline Dungl erklärte: „Wir können Interaktion wie ein sanftes Abschlecken des Jungtiers beobachten, Fleur säugt ihren Nachwuchs aber nicht.“
Deswegen füttert das Pflegeteam des Tiergartens mit pasteurisierter Milch von Holstein-Kühen zu. Die Milch gleicht in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch von Giraffen einigermaßen. Der Tiergarten bezieht die Milch von einem Landwirt in Laab am Walde. Dabei wird das Giraffenjungtier aufmerksam beobachtet. Der Leiter der der tierärztlichen Ordination des Tiergartens Thomas Voracek sagte: „Neben Standarduntersuchungen muss jetzt vor allem darauf geachtet werden, ob der Nachwuchs die Kuhmilch verträgt.“
Fotostrecke mit 4 Bildern
Beobachten der Entwicklungsschritte
„Wir füttern zu, das funktioniert mittlerweile zum Glück sehr gut. Dennoch ist der Zustand des Jungtieres noch nicht ganz stabil“, so Dungl. Außerdem beruhige die erfahrene Giraffen-Dame Carla das Muttertier Fleur und ihren Nachwuchs. Die Giraffenherde braucht allerdings weiterhin Ruhe. Deshalb bleibt der Giraffenpark vorerst geschlossen.
Weiters werden die Körpertemperatur und das Gewicht regelmäßig kontrolliert. Mittlerweile bringt die junge Giraffe schon 50 Kilogramm auf die Waage. „Momentan sehen wir als Tierarztteam unsere Hauptaufgabe in der Beratung der Pfleger bezüglich der Zusammensetzung der Milch, Abstände der Fütterungen und im Monitoring der Entwicklungsschritte des Jungtieres“, sagte Voracek. Das kleine Giraffen-Mädchen dreht schon immer häufiger neugierig Runden in der Anlage.