Impfung für Menschen mit Migrationshintergrund mit Dolmetsch
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Coronavirus

Impfung mit Dolmetsch

Informationskampagnen sollen die Notwendigkeit einer Impfung gegen Covid-19 unterstreichen. In Wien bietet der Integrationsfonds Impftage an, an denen Dolmetscher für Personen mit Migrationshintergrund bereit stehen.

Jomana kommt aus Syrien, sie kann ziemlich gut Deutsch, sie ließ sich beim Impftermin noch einmal beraten: „Es ist auch für mich wichtig, dass ich meine Familie, meine Freunde beschütze. Meine Mutter hat kein gutes Immunsystem, daher habe ich eine Verantwortung.“ Für den Syrer Yehia Kado war die Information in seiner Muttersprache ausschlaggebend: „Wie soll ich Termin nehmen, wie soll ich das machen, ich hatte keine Information.“

Corona-Kennzahlen Wien

Seit Montag wurden 5.417 Neuinfektionen registriert. In den Spitälern werden 495 Personen wegen Covid-19 behandelt, davon 66 auf Intensivstationen.

Alleine in Wien nahmen bisher rund 800 Menschen dieses Angebot wahr. An den bisher zehn Impftagen gab es persönliche Beratung in zahlreichen Sprachen, darunter türkisch, arabisch oder farsi. Schon vor dem eigentlichen Impftermin ist es wichtig, in Kontakt zu treten. „Wir versenden SMS in erster Linie, wir haben Infoblätter übersetzt in fünf Sprachen bundesweit verteilt, und wir sind mit Schwerpunkten bei Deutschkursanbietern“, so Sonja Ziganek, die Koordinatorin des Projekts beim Integrationsfonds.

Impfdolmetscher für Migranten und Flüchtlinge

Ein besonderes Angebot kommt vom österreichische Integrationsfonds: Für Menschen mit Migrationshintergrund werden Impftermine mit Dolmetschern organisiert.

Ärztin wünscht sich mehr Info im öffentlichen Raum

Neben der Beantwortung individueller Fragen geht es etwa auch um das korrekte Ausfüllen des Impffragebogens. Aber auch die Impfpflicht und ablaufende Impfzertifikate sind natürlich Thema. Antworten dazu gibt es – wiederum mit Dolmetschc, wenn nötig – auch von der Ärztin Marietta Coloini. Die häufigste Frage sei „Wann ist der nächste Stich?“, dann „Welche Nebenwirkungen habe ich zu erwarten?“ und schließlich „Was kann ich dagegen tun?“. Coloini würde sich mehr Information im öffentlichen Raum wünschen, nicht nur in deutscher Sprache: „Das könnte man zum Beispiel in den Straßenbahnen machen, auf dem Flatscreen, diese Aufklärung, das wäre vielleicht ganz gut.“