Alles gurgelt Röhrchen
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Coronavirus

29 Mio. Euro für „Alles gurgelt“ im Jänner

Die gratis CoV-Tests sorgen für politische Diskussionen. Denn die tatsächlichen Kosten sind hoch: Allein für das „Alles gurgelt“-Programm sind es in Wien im Jänner rund 29 Mio. Euro. Laut Modellen dämpfen die Tests das Infektionsgeschehen – bei richtiger Umsetzung.

1,7 Milliarden Euro gab Österreich im Vorjahr für Coronavirus-Tests aus. Die Zahlen pro Bundesland folgen laut Gesundheitsministerium erst. Ob dieser Aufwand gerechtfertigt ist, kann derzeit nur durch theoretische Berechnungen analysiert werden.

Laut Modell-Rechnungen haben regelmäßige, kostenlose Massentests sehr wohl einen deutlich dämpfenden Einfluss auf das Infektionsgeschehen – allerdings nur dann, wenn Infizierte zuverlässig isoliert werden, wie der etwa der Wiener Simulationsforscher Niki Popper erklärt. „Wir sehen im Modell, dass es grundsätzlich – wenn man es richtig umsetzt, und das ist immer unsere Modellaussage – sehr gut funktioniert“, so Popper im Interview mit „Wien heute“.

Diskussion um Teststrategie

Sollen Tests künftig etwas kosten? Darüber ist jetzt eine Diskussion ausgebrochen.

Rasche Nachverfolgung wichtig

Die richtige Umsetzung beinhaltet laut Popper vor allem das rasche Nachverfolgen von Fällen, besonders bei der Virusvariante Omikron. Man sehe in den Daten, dass die Zeit zwischen einer Infektion und dem Anstecken anderer nun kürzer sei, so der TU-Wien-Forscher: „Wenn man das Testen nicht nur zum Hinschauen nutzen möchte, sondern auch um die Ausbreitung zu reduzieren – und das ist ja in unserer Modellsicht das Wichtige – dann muss man noch schneller sein.“

Die Stadt Wien fühlt sich jedenfalls in ihrer Teststrategie bestätigt. Das Contact Tracing werde weiter verstärkt, heißt es. Das Gratis-Testprogramm erlaube es, trotz 40 Prozent an asymptomatischen Infektionen, jede Welle schneller abzufangen. Zudem würden die Proben in Wien auch auf alle Virusvarianten geprüft – etwa auf die Omikron-Subvariante BA.2.