Sie ist die neue Frau hinter der Kulisse: Alexa Oetzlinger, 46 Jahre alt, betreut mit ihrer Agentur Künstlerinnen und Künstler wie Miriam Hie und Peter Klien. Aufgrund der vielen Vorstellungsabsagen während der Pandemie arbeitete sie nebenbei als Sozialarbeiterin in Wien, um finanziell über die Runden zu kommen. Mit Jänner 2022 übernahm sie das Bühnenwirtshaus in der Rosensteingasse in Hernals.
Neue Chefin der „Kulisse“
Die traditionsreiche Kabarettbühne „Kulisse“ in Hernals hat eine neue Eigentümerin: die Künstlermanagerin Alexa Ötzlinger hat sie gepachtet.
Mischung aus Kleinkunst und Beisl
Vorbesitzerin Doris Ringseis ging in den wohlverdienten Ruhestand, erzählt Oetzlinger: „Sie hat mich gefragt, ob ich das Theater ein Jahr interimsmäßig leiten möchte. Dann sind wir uns relativ rasch einig geworden, dass ich es ganz übernehme. Da hat sich mein Traum erfüllt – nämlich die Mischung aus Kleinkunst und Beisl.“

Erste Bühne für Kabarettisten
Die Kulisse wurde 1980 gegründet und erlebte durchaus schon Kummer: 2001 etwa stürzte aufgrund von Abrissarbeiten am Nachbarhaus der Saal der Kulisse ein. Danach gab es auch finanzielle Sorgen. Die meiste Zeit über dominierte aber das Lachen, die Kulinarik und die Kunst in der Kulisse. Fast alle der heute prominenten Kabarettisten wurden hier groß – etwa Roland Düringer, Andreas Vitasek, Thomas Maurer, Josef Hader, Lukas Resetarits, Alfred Dorfer und viele mehr.
Und Frauen? Die neue Chefin möchte den Fokus zumindest mehr auf Kabarettistinnen lenken. „Frauen sind nämlich oft nicht nur sehr lustig, sondern auch sehr gescheit, politisch, und feinfühlig“, so Oetzlinger. Mehr als 200 Sitzplätze hat die Kulisse. Der Kartenverkauf sei pandemiebedingt derzeit jedoch eine Katastrophe. Gespielt werde aktuell nur, wenn mehr als zwanzig Karten verkauft sind. Das sei derzeit vor allem unter der Woche nicht immer der Fall.

Krise als Chance für Neuanfang
Aber Alexa Oetzlinger blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. Die Pandemie werde irgendwann vorbei sein. „Ich bin auch der Meinung, dass jede Krise auch eine Chance in sich birgt: Das heißt, man kann jetzt natürlich alles neu aufstellen und konzipieren – und dann wieder voll neu durchstarten.“