„Es war eine Corona-Idee“, erzählt Jungunternehmer Eric Letourneur. Was er und seine Lebensgefährtin während des Lockdowns zu Hause in der Küche gemacht haben, gibt es jetzt bei der Firma „Auftischt“ auch zu kaufen: nämlich frisch Gekochtes, in Gläser abgefüllt und am Automaten erhältlich.
22 Prozent der Neugründungen in Wien
Schnelles, aber auch gesundes Essen im weiten Feld zwischen Gulasch und veganem Kokoscurry gibt es, sagt Letourneur im „Wien heute“-Interview. „In unseren Speisen werden biologische Lebensmittel verwendet, wir verwenden keine Konservierungsstoffe, weil das eben durch dieses Pasteurisierungsverfahren nicht notwendig ist.“ Vier Automaten hat die Firma „Auftischt“ bisher in Wien aufgestellt.
Unternehmerische Impulse ortet die Wiener Wirtschaftskammer auch in anderen Branchen. Nach Pandemie-bedingten Einbußen gab es im letzten Jahr wieder mehr Unternehmensneugründungen, sagt WKW-Präsident Walter Ruck. „Wir haben über 9.000 Neugründungen allein in Wien, das sind immerhin 22 Prozent aller Neugründungen in Österreich; und ist fast dieselbe Zahl wie wir 2019 gehabt haben. Also, wir können zufrieden sein.“

Gewinner IT-Branche
Im Vergleich zu 2019 sogar gestiegen sind die Neugründungen im Bereich Information und Consulting: Als Gewinner der Krise erwies sich zum Beispiel die IT-Branche, profitiert haben etwa auch Teile der Dienstleitungsbranche sowie des Handels.
Die Krise als Chance genutzt hat auch Isabelle Blanc, die aus Paris stammende Ausstellungsmacherin hat wegen geschlossener Museen nun in der Wiener Westbahnstraße die passenden Räumlichkeiten für ihre Passion gefunden. Ihr Geschäft ist eine Art Museumsshop ohne Museum mit einem all drei Monate wechselnden Themenschwerpunkt. Derzeit ist es die Figur des Clowns und davon abgeleitet Clownerien aller Art.
Neugründungen während der Pandemie
Die Pandemie ist nach wie vor auch eine schwere Belastung für die Wirtschaft. Aber es gibt auch positive Meldungen: Laut Wiener Wirtschaftskammer hat die Zahl der Firmengründungen wieder das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreicht.
Viertel der Unternehmen muss zusperren
Was beide Neuunternehmer wohl vermeiden wollen ist die Insolvenz. Innerhalb von drei Jahren muss laut Ruck aber ein Viertel der neugegründeten Unternehmen wieder zumachen. Auslöser sieht der Präsident in zu eng bemessenem Eigenkapital sowie der anfallenden Nachbemessung der Sozialversicherung. Für das Problem des Eigenkapitals kündigt Ruck ein Maßnahmenpaket an. Teil des Konzepts sollen Eigenkapital-ähnliche Finanzierungen sein.