Menschenleere Impfstraße Austria Center
APA/Herbert Neubauer
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Chronik

Impfbetrug: Verdächtiger bleibt in U-Haft

In der Causa um mutmaßliche Impfbetrügereien im Austria Center Vienna (ACV) ist die Untersuchungshaft des 21-jährigen Hauptverdächtigen verlängert worden. Er soll in großem Stil gefälschte Impfnachweise verkauft haben.

Der wegen Betrugs Vorbestrafte soll mit einer Komplizin, die sich auf freiem Fuß befindet, und noch unbekannten Mittätern seit November gefälschte Impfnachweise hergestellt und um jeweils 550 bis 650 Euro verkauft haben.

Eintragung ohne Impfung

Der Mann war beim Arbeiter Samariter Bund Österreich (ASBÖ), wo man sich über die Inhaftierung bestürzt zeigte, angestellt und im ACV eingesetzt. Dort soll er mit seinen Komplizen unzählige falsche abgestempelte und unterschriebene Covid-19-Impfnachweise samt Eintragung in den Grünen Pass hergestellt haben.

Die erste Abnehmerin des 21-Jährigen dürfte die mitverdächtigte Frau gewesen sein, die ihm weitere Kunden vermittelt haben soll, nachdem er ihr Ende Dezember eine gefälschte Eintragung über eine Booster-Impfung gegen Covid-19 besorgt hatte. Sämtliche drei vorgeblichen Stiche, die im Impfpass der Frau aufschienen, sollen in Wahrheit nie gesetzt worden sein.

Tatbegehungsgefahr als Haftgrund

Gegen den 21-Jährigen wird wegen Urkundenfälschung und vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten ermittelt. Im Zuge der Ermittlungen wurden bei ihm 230 Covid-Impfaufkleber, Blanko-Impfpässe, handschriftliche Vermerke zu Chargennummern und Stempel des Gesundheitsdiensts der Stadt Wien bzw. des ACV sichergestellt. Das Wiener Landesgericht hat als Haftgrund Tatbegehungsgefahr angenommen.