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Coronavirus

Ct-Wert: Viruslast pendelt nach Infektion

Wenn CoV-Genesene ein negatives Testergebnis haben und der Ct-Wert über 30 liegt, sind sie eigentlich wieder gesund. Doch bei manchen kommt es vor, dass nach Tagen oder sogar Wochen der Test erneut positiv ausfällt. Der Grund: pendelnde Viruslast nach der Infektion.

Bei den Betroffenen wird das Virus laut Virologin Monika Redlberger-Fritz nur sehr langsam ausgeschieden. Bei manchen liegen sogar Wochen oder Monate zwischen den Tests. „Man nennt das auch einen ‚Blip‘, wo das dann eben wieder vorkommen kann, dass diese Probe wieder positiv wird. Deswegen wird bei diesen ganzen Screeningtests auch abgefragt, ob man in den letzten drei Monaten eben auch positiv war“, erklärt Redlberger-Fritz am Samstag gegenüber „Wien heute“.

Viruslast kann nach Infektion pendeln

Der PCR-Test ist negativ, der Ct-Wert über 30, die Covid-19-Erkrankung ist überstanden. Doch nach Tagen oder gar Wochen ist der Test plötzlich wieder positiv. Bei den Betroffenen wird das Virus laut Virologin Monika Redlberger-Fritz nur sehr langsam ausgeschieden.

Ct-Wert als springender Punkt

Ist der Test neuerlich positiv, hängt das weitere Vorgehen davon ab, ob man Symptome entwickelt oder nicht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Ct-Wert. Ab einem Wert von 30 gilt man in Österreich und vielen anderen Ländern als nicht mehr ansteckend. Beim PCR-Test wird von der Schleimhaut entnommenes genetisches Material im Labor exponentiell vermehrt, um festzustellen, ob die Probe Virusmaterial enthält. Der Ct-Wert gibt dabei an, beim wievielten Vermehrungsdurchgang das Virus nachgewiesen wurde.

„Die meisten haben in einer solchen Phase eigentlich keine Symptome und bemerken es an und für sich nur durch dieses Testen. Es gibt aber sehr wohl manchmal Ausnahmen, die dann auch wieder Symptome bekommen und auch im Ct-Wert wieder unter 30 sinken. Da würden wir dann wirklich noch einmal sagen: Die nächsten Tage wieder in Quarantäne, bis dann die Symptome wieder weg sind und vor allem der Ct-Wert auch wieder über 30 steigt“, so die Virologin.

Arzt entscheidet von Fall zu Fall

Von Seiten des Gesundheitsdienstes der Stadt heißt es dazu, dass bei einer gesunden, immunkompetenten Person davon auszugehen sei, dass nach zehn Tagen keine Infektionsgefahr mehr besteht. Ist man innerhalb von drei Monaten nach der Infektion neuerlich positiv, sei eine ärztliche Fall-zu-Fall-Entscheidung notwendig.

Ein plötzlich wieder positiver PCR-Test kann aber auch einen anderen Grund haben – das Freitesten nach fünf Tagen Quarantäne: „Viele gehen sich an Tag fünf freitesten, egal ob sie Symptome haben oder nicht. Und das ist eigentlich grundsätzlich falsch. Weil eigentlich steht in sämtlichen Vorgaben, dass man mindestens für 48 Stunden symptomfrei sein muss und sich dann frühestens nach fünf Tagen eben freitesten kann.“

Testen zur selben Tageszeit ratsam

Durch die beim Abklingen der Krankheit noch schwankende Viruslast kann sich diese kurz nach dem Freitesten wieder erhöhen. Generell raten Virologen, für ein optimales PCR-Tests immer zur selben Tageszeit durchzuführen.