PCR-Gurgeltest, – Alles gurgelt
APA/ Hans Punz
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Coronavirus

Wien will Gratistests beibehalten

Am Wochenende hat Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) eine Diskussion um Gratis-CoV-Tests angestoßen. Die Stadt Wien will über kostenpflichtige Tests vorerst nicht diskutieren und das eingespielte PCR-Testangebot beibehalten.

„Wir haben eine Impfung, die gratis ist, die zur Verfügung steht, die die beste Möglichkeit des Schutzes bietet. Und man wird wohl der Mehrheit auf Dauer nicht erklären können, die auch mit den Steuergeldern das bezahlt, dass man das Testen aufrechterhält für eine Minderheit, die nicht geimpft ist“, sagte Schramböck in der ORF-Pressestunde. Für einen Antigen-Test werden vom Staat bis zu acht Euro abgegolten, für einen PCR-Test bis zu 50 Euro. Laut Gesundheitsministerium wurden allein im vergangenen Jahr 1,7 Milliarden Euro ausgegeben.

3-G nur mit Testen

Die Stadt will in der derzeitigen Situation aber nicht über ein Ende der kostenlosen Tests diskutieren, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Montag. „Das Testen und damit Erkennen der Infektionen ist in einer Epidemie eine der zentralen Tugenden. Wir erkennen die Epidemie, wir können Menschen, die in Quarantäne sind, nur freitesten, wenn wir sie auch testen können. Wir können 3-G am Arbeitsplatz nur realisieren, wenn man auch testen kann.“

Gerade das Freitesten sei ein wichtiger Punkt – auch finanziell –, sagte Hacker. „Es kostet uns die Quarantäne ein Vielfaches, weil man für jeden Tag Quarantäne die Lohnkosten refundieren muss. Kosten ist ein guter, wichtiger Aspekt, aber man kann sich nicht nur ein Häppchen herausnehmen, wo man gerade ein Organisationsproblem hat und den Rest vergisst man.“

Finanziell sinnvoll

Aktuell würden sich rund 30 Prozent der Positivgetesteten frühzeitig freitesten, das wären aktuell rund 26.400 bei derzeit rund 88.000 Erkrankten. Bis Ende März sind die Gratistests laut Stadt auf jeden Fall abgesichert. So lange läuft die Finanzierungszusage des Bundes, heißt es aus dem Büro von Hacker. Die Tests werden von der Stadt verwaltet, die Republik zahlt.

Geht es nach Wien, sollen die Tests auch darüber hinaus kostenlos bleiben. Sie würden die Infektionen reduzieren, das habe die aktuelle Omikron-Welle gezeigt, so der Stadtrat. „Wir haben frühzeitig und intensiv getestet und haben daher den Anstieg frühzeitig erkannt. Jetzt sind wir ordentlich auf dem Weg nach unten.“

Ausstiegsszenario notwendig

Irgendwann müsse man aber über ein Ende des Testens nachdenken, gibt auch Hacker zu bedenken. „Wenn die Infektionen ganz nach unten gehen oder die Epidemie vorbei ist, brauchen wir nicht jeden Tag Hunderttausende Tests in der Stadt. Aber die Epidemie ist noch nicht vorbei, und ich fürchte, das wird auch einige Zeit noch so sein.“

Von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) heißt es in einer Stellungnahme gegenüber Ö1: Man beschäftige sich gerade intensiv mit der Evaluierung und Überarbeitung der Teststrategie. Am Mittwoch – da findet der nächste CoV-Gipfel mit Bund, Ländern und Fachleuten statt – werde man das weitere Vorgehen bei der Teststrategie besprechen.