Eine Frau wird von einer Ärztin geimpft
David Bohmann/PID
David Bohmann/PID
Wien impft

Angebot für Menschen mit Angst vor Nadel

In Wien werden Personen, die Angst vor einer Impfung oder vor medizinischen Einrichtungen haben, speziell betreut. Mit der Initiative „Sorgen-los Impfen“ gibt es Beratung und Betreuung im Vorfeld sowie einen eigenen Impfort.

Wem das Thema Impfen Sorge bereitet oder für den es angstbesetzt ist, wird ersucht, zunächst die CoV-Sorgenhotline zu kontaktieren. Dort wird man beraten und bis zur Terminvergabe laufend betreut. Ob es sich um den Erststich oder um Boosterimpfungen handelt, spielt keine Rolle. Das Vakzin wird dann in einem „Impf-Salon“ im Hallenbad Brigittenau verabreicht. Dieser wurde nicht nur speziell eingerichtet, er verfügt auch über Personal, das für solche Fälle ausgebildet wurde.

Saunabereich wurde umgestaltet

Versucht wurde, über eine möglichst entspannte Umgebung Ängsten entgegenzuwirken, wurde bei der Präsentation durch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) erläutert. Die Privatsphäre wird auch durch einen eigenen Eingang geschützt. Durch diesen kommt man in den zur Impfstelle umfunktionierten Saunabereich, wo bequeme Sitzgelegenheiten und Pflanzen postiert wurden. Betreut werden die Gäste von Ärzten und auch Psychologen, die jedoch in Straßenkleidung anwesend sind und auch keine Handschuhe tragen.

Samariterbund-Mitarbeiter im Hallenbad
APA/Hans Punz
Im Schwimmbad wird beraten und geimpft

Es bleibe auch, so wird versprochen, genug Zeit, um ein längeres Gespräch zu führen. Auch muss man nicht warten, da keine anderen Personen dort sind – abgesehen von bestimmten Zeiten, wo es möglich ist, spontan das Angebot zu nutzen. Die Impf-Lounge wird vom Wiener Gesundheitsdienst (MA 15) basierend auf einem Konzept der Psychosozialen Dienste (PSD-Wien) und durch den Samariterbund betrieben.

Vier Prozent fürchten sich vor Spritze

Verwiesen wurde auf Studien, wonach drei bis vier Prozent aller Erwachsenen eine sehr starke Angst bzw. Phobien vor Injektionen, Verletzungen oder Blut haben. „Vier Prozent fürchten sich vor einer Spritze, wurst, worum es geht“, erläuterte Hacker. Andere wiederum meiden Menschenansammlungen und enge Räume oder fühlen sich im Kontakt mit Gesundheitspersonal unwohl. Sie sollen dort optimal betreut werden.

CoV-Sorgenhotline Wien

01/4000-53000
Täglich 8.00 bis 20.00 Uhr
Kostenlos, anonym – außer wiederholter Kontakt ist gewünscht
Impfsalon im Brigittenauer Hallenbad.
Öffnungszeiten: montags bis sonntags 7.00 bis 19.00 Uhr. Bis 13.00 Uhr ist die Impfung auch ohne Terminvereinbarung möglich

Nicht zuletzt sind auch jene Menschen Zielgruppe, die soziale Folgen der CoV-Impfung befürchten. Dazu zählen etwa Personen, die in ihrem Umfeld die Debatten über Covid-19 konflikthaft erleben – etwa weil Freunde oder Angehörige die Impfung ablehnen bzw. Maßnahmengegner sind. Für Letztere ist die neue Impfstelle nicht unbedingt gedacht, wurde betont. Ansprechen will man vor allem Menschen, die sich durchaus gerne impfen lassen möchten, sich aber bis dato nicht getraut haben.