Rendering eines Radwegs entlang der Breitenleerstraße
zoomvp.at/Mobilitätsagentur Wien
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Verkehr

Radwegoffensive in der Donaustadt

Die Radwege in Wien-Donaustadt werden ausgebaut. Im Hauptnetz sollen rund 14 Kilometer Querverbindungen geschaffen und zentrale Lücken im Radverkehrsnetz geschlossen werden. Lokale Maßnahmen sollen die Verkehrsinfrastruktur verbessern.

Die Maßnahmen, die für die Jahre 2022 und 2023 fixiert wurden, umfassen insgesamt rund 18 Kilometer. Lokale Maßnahmen wie Fahren gegen die Einbahn und verkehrsberuhigte Bereiche sollen pro Jahr ein bis zwei Kilometer verbesserte Radinfrastruktur schaffen. Entlang der Radwege soll, wo es möglich ist, begrünt werden.

„Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit dem Bezirk dieses Mega-Radwege-Paket umsetzen können und vielen Menschen auch in der Donaustadt ermöglichen, sicher und umweltfreundlich von A nach B zu kommen“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) in einer Aussendung. Über die Kosten konnte Sima noch keine Auskunft geben, da man sich im Ausschreibungsverfahren befände. Das zur Verfügung stehende Budget von 20 Millionen Euro für den Ausbau des Radnetzes würde aber ausgeschöpft werden, hieß es.

Eine Grfik, in der die neuen Radwege der Donaustadt eingezeichnet sind
Stadt Wien

Von Kagran bis Stadlau

Auf der Donaustadtstraße soll eine neuer Radweg entstehen. So gibt es künftig von Kagran bis Stadlau eine über 2,5 Kilometer lange neue Radverbindung mit bis zu vier Meter breiten Radwegen. Der neue Zwei-Richtungs-Radweg auf der Donaustadtstraße wird von der Wagramer Straße bis zur Neuhaufenstraße führen.

Der Radweg wird in den nächsten beiden Jahren in drei Etappen gebaut. Der Abschnitt zwischen Lange Allee und Neuhaufenstraße entsteht bereits 2022. Die Umsetzung des Teils von der Wagramer Straße bis zur Erzherzog-Karl-Straße ist auch für 2022 geplant. Der mittlere Abschnitt wird aufgrund eines neuen Gemeindebauprojekts erst im Jahr 2023 realisiert.

Ein Rendering eines geplanten Radwegs entlang der Donaustadtstraße
zoomvp.at/Mobilitätsagentur Wien
Entlang der Donaustadtstraße entsteht in den Jahren 2022 und 2023 eine neue 2,5 Kilometer lange Radverbindung

Eingefärbte Fahrstreifen auf Breitenleer Straße

Auf der Breitenleer Straße sollen neue beidseitige Bus- und Radverkehrsstreifen entstehen, die erstmalig in Wien eingefärbt sein sollen. Der Belag strukturiere die Straße und trage zur Erhöhung der Sicherheit bei. Die Bus- und Radverkehrsstreifen werden bis zur Ludwig-Reindl-Gasse reichen und rund 1,5 Kilometer ausmachen. Zudem entstehen entlang der Breitenleer Straße im Jahr 2022 durchgängige Gehsteige. Mehr als 40 neue Bäume sollen dort gepflanzt werden.

Vom Kagraner Platz bis Am Langen Felde entsteht ein baulich getrennter Ein-Richtungs-Radweg, der in die Breitenleer Straße mündet. In den kommenden Jahren soll die Lücke im Radverkehrsnetz auf der gesamten Breitenleer Straße bis zur Stadtgrenze geschlossen werden.

Radwegpaket für Donaustadt

Die Radwege in Wien-Donaustadt werden ausgebaut. Im Hauptnetz sollen rund 14 Kilometer Querverbindungen geschaffen und zentrale Lücken im Radverkehrsnetz geschlossen werden. Lokale Maßnahmen sollen die Verkehrsinfrastruktur verbessern.

„Mega-Rad-Highway“ vom Kagraner Platz in die Stadt

Auch der von der Stadt kürzlich angekündigte „Mega-Rad-Highway“ hat seinen Ausgang in der Donaustadt. Er führt vom Kagraner Platz über die Praterstraße und die Lassallestraße an den Ring, entlang einer Strecke von etwa sieben Kilometern durch drei Bezirke. In der Donaustadt verläuft er entlang der Wagramer Straße.

Der Bau des ersten Abschnitts, zwischen Arbeiterstrandbad und Donauzentrum (Siebeckstraße) wird heuer begonnen. Hier soll ein über 800 Meter langer, baulich getrennter Zwei-Richtungs-Radweg entstehen. Auf der Kagraner Brücke, die heuer saniert wird, wird der neue Radweg oben neben der Fahrbahn verlaufen. Damit ergibt sich eine Trennung vom Fußgängerverkehr. Der Bau erfolgt zwischen Juni und Dezember 2022.

Der zweite Teil folgt im Jahr 2023. Hier sollen zukünftig Ein-Richtungs-Radwege die Strecke vom Donauzentrum zum Kagraner Platz verbinden. Das Straßenbahngleis zwischen Czernetzplatz und Kagraner Platz, das nicht mehr genutzt wird, wird entfernt. Dadurch soll Platz für den Radweg geschaffen werden. Die neuen Wege bieten zukünftig eine direkte Verbindung zu den Gebieten Alte Donau, Donauinsel und Prater sowie ins Stadtzentrum. Der Rad-Highway führt großteils über bis zu vier Meter breite Radwege.

Rendering eines geplanten Radwegs entlang der Kagraner Brücke
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Auf der Kagraner Brücke und der Wagramer Straße werden neue Zwei-Richtungs-Radwege errichtet

Ausbau bei hochfrequentierten Straßen

Die Erzherzog-Karl-Straße ist eine vielbefahrene Verkehrsverbindung im 22. Bezirk. 2023 errichtet die Stadt auf dem ersten Abschnitt zwischen Wagramer Straße und Industriestraße baulich getrennte Radwege auf beiden Seiten. Die Länge der Wege beträgt mehr als 1,2 Kilometer. Der Radweg soll bis zur Kreuzung mit der Donaustadtstraße weitergeführt werden.

In Stadlau wurden in den vergangenen Jahren viele Wohnbauten errichtet, die nun leichter mit dem Rad erreicht werden sollen. Dafür wird die Schickgasse auf einer Länge von rund 600 Metern verkehrsberuhigt und fahrradfreundlich gestaltet. Weiters erfolgt die Verknüpfung dieser Radverbindung mit der Vernholzgasse über die Langobardenstraße. Weitere Details werden derzeit geplant.

Die Kaisermühlenstraße ist eine der wichtigsten Radverbindungen vom Zentrum und von der Donauinsel in die Donaustadt. Die Stadt errichtet auf dem letzten verbliebenen Abschnitt ohne getrennte Radinfrastruktur einen Zwei-Richtungs-Radweg. Damit wird eine Lücke im Radwegenetz geschlossen und die Route durchgängig sicher befahrbar gemacht.

Ein Rendering eines geplanten Radwegs entlang der Wagramer Straße
zoomvp.at/Mobilitätsagentur Wien

Zahlreiche Bezirksprojekte

Zusätzlich zu den neuen Verbindungen im Hauptradverkehrsnetz werden auch einige Bezirksprojekte umgesetzt. „Wir als Donaustadt freuen uns über die Radwegeoffensive der zuständigen Stadträtin und werden zusätzlich auch im Bereich des Bezirksnetzes in den kommenden Jahren wesentliche Verbesserungen im Angebot für die Radfahrerinnen und Radfahrer realisieren“, betont Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) in einer Aussendung.

So soll Am Langen Felde, zwischen Wagramer Straße und Breitenleer Straße mit einem 670 Meter langen Zwei-Richtungs-Radweg eine Radverbindung ins Zentrum von Kagran entstehen. Auf der Ludwig-Reindl-Gasse, zwischen Breitenleer Straße und Rennbahnweg, wird ebenfalls ein Zwei-Richtungs-Radweg errichtet.

Am Barbenweg entsteht, in Verlängerung der Donaustadtstraße, eine direkte Radverbindung zur Kaisermühlenstraße. In der Tietzstraße, zwischen Erzherzog-Karl-Straße und Donaustadtstraße, erfolgt ein Lückenschluss im Radverkehrsnetz. In der Wiethestraße, von Kiwischgasse bis Stadtgrenze, wird ein Feldweg befestigt, der künftig zum Radfahren genutzt werden kann.

Grüne loben und üben Kritik

Lob und Kritik kam am Donnerstag von den Wiener Grünen. „Nach jahrelangem Blockieren der Bezirks-SPÖ geht jetzt aufgrund des Drucks aus der Zivilgesellschaft endlich etwas weiter. Man sieht, vehementer Widerstand gegen Großprojekte und jahrelanges Engagement zeigen doch Wirkung“, so Mobilitätssprecher Kilian Stark in einer Aussendung.

Es gebe nun „einige zentrale Verbesserungen“, hieß es in der Aussendung weiter – kritisiert wird jedoch, dass auf extrem breiten Straßen wie der Donaustadtstraße oder der Wagramer Straße der Radweg nur auf einer Seite gebaut wird. Auch die Kombination von Rad- und Busspur in der Breitenleer Straße sorgt für Kritik: „Meine Kinder würde ich niemals auf solche „Radwege“ schicken, auf denen ihnen ständig ein Bus im Nacken sitzt bzw. fährt“, ärgert sich Wolfgang Orgler, Klubobmann der Donaustädter Grünen.