„Wir hatten in Wien bis jetzt zehn Tage, wo Windspitzen über 80 km/h aufgetreten sind, das hat es schon lange nicht mehr gegeben“, sagt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. 13 Sturmtage gab es im Winter 2006/2007 gegeben. Der aktuelle Winter könnte also der stürmischste seit mindestens 20 Jahren werden – Orlik hält das für durchaus möglich.
Häufen sich Orkane und Stürme?
Wind mit Spitzen von rund 100 km/h im Stadtgebiet und bis zu 130 km/h auf der Jubiläumswarte – und das nicht zum ersten Mal in diesem Winter. Gibt es inzwischen öfter extremen Wind?
Jetstream verursacht Stürme
Dass es so viel stürmt, liegt laut dem Experten am sogenannten Jetstream. „Der Jetstream ist ein Starkwindband zwischen den subtropischen und polaren Luftmassen“, erklärt Orlik in „Wien heute“. „Dort herrschen sehr starke Windgeschwindigkeiten in sehr großen Höhen. Und das ist auch die Geburtsstätte der Tiefdruckgebiete, die dann diese Stürmigkeit mit sich bringen können.“
Die Lage des Jetstream habe sich verändert, so Orlik. Er sei „stationärer“ geworden, was bedeute, dass Wetterlagen länger anhalten. Auch eine stürmische Phase könne so länger anhalten.
Klimawandel könnte für mehr Stürme sorgen
Auch im Zuge des Klimawandels könnten Stürme zunehmen, sagte der ZAMG-Klimatologe: „Das liegt vor allem daran, dass die Atmosphäre wärmer wird und dadurch auch mehr Energiegehalt hat. Studien zeigen, dass die Tiefdruckgebiete ungefähr gleich häufig bleiben, aber von der stärke her zunehmen können.“ Vom aktuellen Sturmwinter auf künftige schließen könne man deshalb aber noch nicht, betont der Experte.