Mond
Wideshot / Johannes Mücke
Wideshot / Johannes Mücke
Kultur

Wissen aus Wien für Hollywood-Blockbuster

„Moonfall“ heißt der Katastrophen-Film von Roland Emmerich, der gerade auch bei uns in den Kinos läuft. Für den Blockbuster kommt auch jede Menge Know-How aus Wien: Musik, Wissenschaft und sogar das Design der Raumschiffe.

Das Genre Science Fiction ist ein Zusammenspiel von erfundener Fiktion und tatsächlicher Wissenschaft. Im Film „Moonfall“ gerät beispielsweise der Mond auf Kollisionskurs mit der Erde. Um solch eine Geschichte glaubhaft auf der Leinwand realisieren zu können, lassen sich Regisseure wissenschaftlich beraten.

Für „Moonfall“ suchte Roland Emmerich Rat beim Direktor des Wiener Planetariums, dem Physiker Werner Gruber. „Astrophysikalisch könnte es tatsächlich passieren, dass es einen großen Einschlag am Mond geben wird. Das muss aber ein gewaltiges Bröckerl sein, was dann dazu führt, dass der Mond aus der Umlaufbahn gebracht wird, und sich dann der Erde annähern könnte. Möglich ist es, wahrscheinlich eher nicht“, so Gruber.

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Werner Gruber im All
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Johannes Mücke schießt einen Papierflieger
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Moonfall-Design am Tablet
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Moonfall-Design am Tablet
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Visualisierung aus Moonfall
Wideshot / Johannes Mücke
Visualisierung aus Moonfall
Wideshot / Johannes Mücke
Raumschiff aus Moonfall
Wideshot / Johannes Mücke

Seine Aufgabe war es, zu beurteilen, ob das Drehbuch mit den Naturgesetzen vereinbar ist, und Ideen vom Standpunkt der Wissenschaft einzubringen. Gruber sagte: „Es ist immer noch Science Fiction, aber wenn du lügst, dann musst du gut lügen.“ Aus diesem Grund gibt es bei großen Filmproduktionen verschiedene Berater zu etwaigen Themen. „Auch bei Thrillern gibt es Polizeiberater, die dann erklären, wie man die Waffe richtig hält“, sagte der Physiker.

Aus Wien über Hollywood ins All

„Die Wiener Errungenschaft ist das Wissen um tolles Design. Wir haben den Mond entworfen für die visuellen und digitalen Effekte“, sagte Johannes Mücke, Designer bei der in Wien ansässigen Firma Wideshot. Auch die Raumschiffe, die in „Moonfall“ zu sehen sind, wurden von Wideshot geplant und entworfen. „Wir haben in Bilder gefasst, wie das Weltuntergangsszenario ausschaut“, so Mücke.

Auch die Musik zum Katastrophen-Film wurde in Wien aufgenommen – in der Synchron Stage Vienna am Rosenhügel. Der österreichische Komponist Thomas Wander sieht die Aufgabe seiner Musik darin, die Handlung bestmöglich zu unterstützen, „bei emotionalen Szenen ein bisschen zuzulegen und bei spannenden Szenen unten richtig anzudrücken, damit es wirklich groß und episch wird.“ Als Komponist war Wander schon für Filme wie „10.000 BC“, „White House Down“ oder „Independence Day: Resurgence“ verantwortlich.