Falco, undatiertes Archivbild
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Kultur

Eine Hommage an Falco

„Er war Superstar. Er war populär. Er war so exaltiert. Because er hatte Flair“: So heißt es in Falcos größtem Hit und diese Zeilen tragen auch seine Persönlichkeit. Die Überholspur war Zeit seines Lebens sein Fahrstreifen, am 19. Februar wäre er 65 Jahre alt geworden.

Exzentrisch und dekadent: Falco war in den 1980er Jahren der erste deutschsprachige Künstler an der Spitze der US-Charts, doch er hielt den Erfolg kaum aus. Drogen und Alkohol begleiteten ihn. Sein Unfalltod im Jahr 1998 machte ihn zur Legende. Radio Wien ehrt den Wiener Superstar am 19. Februar mit einem Schwerpunkt.

„Er brüllte vom ersten Moment an sehr laut. Die Hebamme reichte mir das Kind mit den Worten: Hier, Frau Hölzel, da haben sie ihren Sängerknaben“, zitierte Peter Lanz in seiner 2007 erschienen Falco-Biografie dessen Mutter. Sie sollte zeitlebens Falcos wichtigste Vertrauensperson bleiben. Johann „Hans“ Hölzel wurde am 19. Februar 1957 in Wien-Margareten geboren. Er wurde zwar kein Sängerknabe, dafür aber einer der erfolgreichsten österreichischen Musiker aller Zeiten.

Höhepunkt seiner Karriere war „Rock me Amadeus“

Den Grundstein für seine Solokarriere legte er 1980 mit der provokanten Nummer „Ganz Wien“, mit dem er den Drogenkonsum im Wiener Nachtleben thematisierte. Der Hörfunk boykottierte es, in den Clubs wurde es zum Hit. 1982 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum „Einzelhaft“, die Single-Auskopplung „Der Kommissar“ verkaufte sich sieben Millionen mal weltweit.

Die 1980er-Jahre waren für ihn das erfolgreichste Jahrzehnt. Das zweite Album „Junge Römer“ (1984) verkaufte sich schwächer als das Debüt, doch 1985 begann ein noch nie da gewesener Höhenflug: Die LP „Falco 3“ und die Singles „Vienna Calling“ und „Jeanny“ wurden europaweit zum Verkaufsschlager.

Mit „Rock Me Amadeus“ stürmte Falco als erster deutschsprachiger Popmusiker im März 1986 an die Spitze der US-Charts. Drei Wochen hielt sich die Nummer auf Platz eins, Falco war auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Die Nachfolgealben „Emotional“ (1986), „Wiener Blut“ (1988), „Data De Groove“ (1990) und „Nachtflug“ (1992) konnten nie an diese Erfolge anschließen.

Fotostrecke mit 10 Bildern

Falco, undatiertes Archivbild anlässlich der Verleihung der „Pop Amadeus“-Auszeichnung in Wien
APA/Team
Falco, undatiertes Archivbild anlässlich der Verleihung der Pop-Amadeus-Auszeichnung in Wien
Falco während eines Auftritts (Archivfoto vom 05.11.1988)
dpa/Schmitt
Falco während eines Auftritts (Archivfoto vom 5.11.1988)
Falco bei einem Konzert in Salzburg, Archivbild vom 12.08.1986
APA/Frank TICHY
Falco bei einem Konzert in Salzburg, Archivbild vom 12.8.1986
Der Sarg von Falco wird 1998 in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhofes beigesetzt
APA/Roland Schlager
Der Sarg von Falco wird 1998 in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhofes beigesetzt
Der Jeep, in dem der Austropop-Star Falco 1998  in Puerta Plata (Dominikanische Republik) ums Leben kam
APA/MERLIN
Der Jeep, in dem Falco 1998 in Puerta Plata (Dominikanische Republik) ums Leben kam
Falco mit seiner Lebensgefährtin Isabella in Frankfurt anlässlich der Präsentation seiner LP „Wiener Blut“, Archivbild vom 26.8.1988
dpa/Stock
Falco mit seiner Lebensgefährtin Isabella in Frankfurt anlässlich der Präsentation seiner LP „Wiener Blut“, Archivbild vom 26.8.1988
Maria Hölzel, Mutter von Falco, 1998 beim Begräbnis ihres Sohnes auf dem Wiener Zentralfriedhof
APA/Roland Schlager
Maria Hölzel, Mutter von Falco, 1998 beim Begräbnis ihres Sohnes auf dem Wiener Zentralfriedhof
Popstar Falco Archivbild vom 25.08.1988
H. MICAN
Popstar Falco, Archivbild vom 25.8.1988
Der Sarg von Falco in der Aufbahrungshalle des Wiener Zentralfriedhofes 1998
APA/Roland Schlager
Der Sarg von Falco in der Aufbahrungshalle des Wiener Zentralfriedhofs 1998
Falco anlässlich einer Box-Gala in Wien-Oberlaa ,Archivbild vom 18.10.1997
APA/PFARRHOFER H.
Falco anlässlich einer Boxgala in Wien-Oberlaa, Archivbild vom 18.10.1997

Drogen begleiteten Falco bis zu seinem Tod

Populär wurde Falco nicht nur durch Songs wie „Der Kommissar“, „Jeannie“ oder „Junge Römer“, sondern auch durch seinen exzentrischen, von Drogen geprägten Lebensstil. In den 1990er-Jahren begann sein Abstieg. 1996 zog Falco in die Dominikanische Republik, richtete sich ein Tonstudio ein und arbeitete an seinem Comeback.

„Out of the Dark“ wurde Superhit

Doch seinen nächsten Hit sollte Falco nicht mehr erleben. Am 6. Februar 1998 verunglückte Falco tödlich bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik, als sein Wagen mit einem Kleinbus zusammenprallte. Wenige Wochen nach seinem Tod wurde das Album „Out of the Dark (Into the Light)“ veröffentlicht, das kommerziell sehr erfolgreich wurde.

Die Drogen begleiteten ihn bis zu seinem Tod: In seinem Blut wurden Alkohol, Marihuana und Kokain nachgewiesen. „Ich bin ein Grenzgänger, der immer wieder auch mit seinem Leben spielt“, sagte Falco einmal. Mit 40 Jahren endete das Spiel. Nachdem sein Leichnam nach Wien überführt wurde, setzte man ihn auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab bei. Bei seinem Begräbnis trauerten mehr als 4.000 Fans um den „Falken“.