Reparatur einer Kaffeemaschine
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Chronik

Wiener Reparaturbon auch in den USA

Einige Bundesländer bieten einen Reparaturbonus an, darunter Wien seit dem Jahr 2020. Ende März/Anfang April soll der Bonus österreichweit eingeführt werden. Die Idee findet mittlerweile aber sogar in den USA Anklang.

Die Großstadt Portland im US-Bundesstaat Oregon ist neben Microbrauereien und seinen Radwegen auch für seine Umweltfreundlichkeit bekannt. So verwundert es wenig, wenn der Reparaturbonus nach Wiener Vorbild bereits eingeführt ist. Im Bundesstaat Washington lobbiiert eine NGO für seine Einführung. Im Nordwesten der Vereinigten Staaten von Amerika ist man besonders umweltbewusst und auf Nachhaltigkeit gleichsam programmiert.

Die NGO Repairnetwork spricht von einem unglaublichen Umfang an Vorbereitung, der der Wiener Aktion zum Durchbruch verholfen habe. Insgesamt habe es in der Stadt drei Aktionszeiträume gegeben, dabei seien 35.000 Gegenstände repariert worden. Das lasse sich auch in eingespartes Co2 umrechnen: 850 Tonnen sind es laut Stadt gewesen. Ob die Wiener Aktion fortgesetzt wird, hängt davon ab, wie sich der bundesweite Reparaturbonus bewährt, hieß es aus dem Büro des zuständigen Stadtrates Jürgen Czernorzsky (SPÖ).

Werkstatt / Reparaturbon
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Reparieren soll Ressourcen sparen

So funktioniert Wiener Reparaturbon

Grundsätzlich geht es beim Wiener Förderprogramm Reparaturbon darum, noch funktionstaugliche Geräte instandzusetzen anstatt sie durch neue zu ersetzen. Das Förderprogramm soll die Reparatur billiger als einen Neukauf machen. Der Reparaturbon kann für Dienstleistungen in Betrieben des Reparaturnetzwerkes eingelöst werden, die Partner des Förderprogramms sind. Gefördert wird die Hälfte der Bruttotrechnung bis maximal 100 Euro. Die Förderung wird sofort von der Rechnung abgezogen. Es sind also keine Anträge nötig.

Repararturbonus als Beitrag zur Klimaneutralität

Der Reparaturbonus ist Teil einer Novelle des Umweltförderungsgesetzes, die am Donnerstag mit Stimmenmehrheit von ÖVP, Grünen und NEOS den Umweltausschuss passierte. Damit sollen Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft wie eben der Reparaturbonus oder die Forcierung von Pfandsystemen, aber auch der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen oder die Bekämpfung von Energiearmut umgesetzt werden. All das soll zum Erreichen der Klimaneutralität 2040 beitragen.

Ein Großteil der Förderungen könne bereits ab April 2022 beantragt werden, erklärte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Sie verwies auf den wirtschaftlichen Mehrwert beispielsweise des Reparaturbonus für Klein- und Mittelbetriebe. Die Novelle leiste nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch zu einer besseren Lebensqualität und Gesundheit für die Menschen.