Die Fotografie von Stefan Moses zeigt Hundertwasser in seinem Arbeitszimmer in der „Hahnsäge“
© fotografie stefan moses
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Kultur

Hundertwasser-Museum in Neuseeland

Die Kunst Friedensreich Hundertwassers ist schwer zu übersehen, man denke etwa nur an die Müllverbrennungsanlage Spittelau in Wien. Eine besondere Beziehung hatte der Künstler zu Neuseeland. Dort wird anlässlich seines 22. Todestags ein Museum eröffnet.

Das Hundertwasser Art Centre with Wairau Māori Art Gallery basiert auf einem Entwurf des Künstlers für eine öffentliche Kunstgalerie für Whangārei aus dem Jahr 1993. Das Projekt wurde nach Hundertwassers Tod wieder aufgenommen und konnte schließlich über Fundraising und Dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Bürgerinnen und Bürger von Whangārei in enger Abstimmung mit der Hundertwasser Privatstiftung realisiert werden.

„Wir betrachten es als große Ehre, dem letztem Architekturentwurf des Künstlers ein Heim auf neuseeländischem Boden bieten zu können: Das Hundertwasser Art Centre wird zweifellos zu einem der architektonischen Markenzeichen Neuseelands werden“, so S.E. Brian Hewson, Neuseelands Botschafter in Wien. Hundertwasser hinterließ als Mensch und Künstler seine Spuren. Er sei den Maori immer verbunden gewesen, "und wir freuen uns, dass dies nun auch in der Eröffnung der Wairau Māori Art Gallery als Teil des Hundertwasser Art Centre seinen Ausdruck findet“.

Hundertwasser Art Centre Whangārei (NZ)
Hundertwasser Art Centre, Foto Tessa Paton
Hundertwasser Art Centre, Neuseeland

Leihgaben im Wert von vier Millionen Euro

Die Hundertwasser Privatstiftung stellte für das neue Hundertwasser Art Centre Werke im Wert von vier Millionen Euro kostenlos als Leihgabe zur Verfügung. Darunter sind Originalgemälde, graphische Werke, Wandteppiche und Architekturmodelle. Das Kunst Haus Wien und die Wien Holding freuen sich über das Museum in seiner zweiten Heimat.

Whangārei werde nicht nur ein vom Künstler gestaltetes Kulturzentrum erhalten, es werde auch Hundertwassers Vermächtnis in Neuseeland aufzeigen – sein künstlerisches Schaffen sowie sein Engagement in Ökologie und Architektur. Wie im Kunst Haus Wien soll auch im Hundertwasser Art Centre eine permanente Galerie für zeitgenössische Kunst installiert werden, dort werden künftig Werke zeitgenössischer Maori Künstlerinnen und Künstler gezeigt.

Weltweit umspannende Kampagnen für Umweltschutz

„Hundertwasser hat in Neuseeland seine Forderung nach einer Rückgabe von Territorien an die Natur beispielhaft umgesetzt, mit der Pflanzung von mehr als 100.000 Bäumen auf seinem Land in der Bay of Islands. Sein Poster für die neuseeländische Conservation Week 1974 war Auftakt für seine weltumspannenden Umwelt-Kampagnen. Im Vorschlag für eine zweite Fahne für Neuseeland mit dem Koru, dem neuseeländischen Farn, habe er seine Wertschätzung für Neuseelands uraltes Naturerbe und das Erbe der Maori-Geschichte gezeigt, so Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding.

Der bekannteste österreichische Künstler hatte seit 1976 auch einen Wohnsitz im Norden Neuseelands und erhielt 1986 die neuseeländische Staatsbürgerschaft. Er verstarb am 19.2.2000 an Bord der Queen Elizabeth 2 vor Brisbane und wurde auf seinen Wunsch in Neuseeland begraben.