Die Open Air Ausstellung Stadt Luft Bild des Wien Museums am Bauzaun des Standorts am Karlpatz
Klaus Pichler
Klaus Pichler
Kultur

Wien Museum: Bauzaun als Bau-Galerie

Während des Umbaus des Wien Museums auf dem Karlsplatz wird der Bauzaun darum nun zur Freiluftgalerie. Ab Donnerstag ist hier die Foto-Ausstellung „Stadt Luft Bild“ zu sehen. Schrägluftbilder zeigen wichtige Schauplätze der Stadtentwicklung in der Nachkriegszeit.

Am Bauzaun des Wien Museums werden Fotografien von elf Großbaustellen der Nachkriegsmoderne zwischen 1950 und 1970 präsentiert. Es handelt sich um Bilder, die schräg aus der Luft aufgenommen wurden. Vor Ort, wo tatsächliche Umbauarbeiten stattfinden, sowie in den Bildern soll die Baustelle als „Ereignis und Attraktion im öffentlichen Raum“ wahrgenommen werden, heißt es in der Aussendung des Wien Museums.

Ausstellung am Bauzaun des Wien-Museums

Mit einer Open-Air-Fotoausstellung den Blick der Besucher wieder gezielter auf die Details der Stadt zu lenken, ist das Ziel einer ungewöhnlichen Schau: Zu sehen ist die Foto-Ausstellung am Bauzaun jederzeit und kostenlos bis 22. Mai.

Zu sehen sind Bauvorhaben ikonischer Architektur, wie etwa der Bau der Wiener Stadthalle, oder auch der Verkehrsinfrastruktur, wie der Praterstern, die bis heute das Stadtbild prägen. „Zum Beispiel die Schottentor-Passage, das sogenannte Jonasreindl, wird weiterhin benutzt, die Donauinsel genauso. In dieser Zeit sind wichtige Infrastrukturprojekte geschaffen worden, die zum Teil heute auch zur Lebensqualität in Wien beitragen“, sagt Sandor Bekesi, einer der beiden Kuratoren der Ausstellung im „Wien heute“-Interview.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Schräglustaufnahme des Baus der Wiener Stadthalle 1956
Stadt Wien
Die Wiener Stadthalle, 1956
Schrägluftaufnahme des Baus des Schottentors 1960
Stadt Wien
Schottentor, 1960
Schrägluftaufnahme des Baus der Reichsbrücke und UNO-City 1976
Stadt Wien
Reichsbrücke und UNO-City, 1976
Schrägluftaufnahme des neuen und alten Südbahnhofs 1955
Stadt Wien
Alter und neuer Südbahnhof, 1955
Schrägluftaufnahme des Baus des Pratersterns 1968
Stadt Wien
Praterstern, 1968
Schrägluftaufnahme des Baus Einlaufbauwerk Neue Donau 1968
Stadt Wien
Einlaufbauwerk Neue Donau, 1968
Schrägluftaufnahme des des Karlsplatz 1956
Stadt Wien
Karlsplatz, 1956

Schrägluftaufnahmen bewusst gewählt

Die Schrägluftaufnahmen entstanden im Auftrag der Gemeinde Wien. „Man hat sie einerseits zur Dokumentation von großen, wichtigen Bauvorhaben verwendet. Man hat sie auch gemacht, um Grundlagen für zukünftige Planungen zu haben, und man hat sie für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet“, so Kurator Friedrich Hauer gegenüber „Wien heute“. Von ihm stammt auch die Idee für die Ausstellung.

Die Open Air Ausstellung Stadt Luft Bild des Wien Museums am Bauzaun des Standorts am Karlpatz
Klaus Pichler
Die Ausstellung präsentiert Bauvorhaben der Nachkriegszeit, die das Stadtbild bis heute prägen

Das Medium der Schrägluftaufnahme wählte Hauer bewusst. „Aus meiner langjährigen Forschung zur Wiener Stadtgeschichte, ist mir dieses Medium und dieser Quellenbestand immer wieder aufgefallen, weil er so interessante Motive hatte und weil er zum Teil so eine fantastische fotografische Qualität hatte“, erklärt Hauer.

Er habe etwas machen wollen, dass dieses Medium in den Mittelpunkt stelle – und es nicht immer nur nebenbei heranziehen. „Das hat sich hier perfekt ergeben, das Thema der Großbaustelle in diesem Medium am Bauzaun vor einer Großbaustelle zur Geltung zu bringen“, so der Kurator.

Zeitraffer-Video zeigt Umbau auf Karlsplatz

Texte und Grafiken zur jeweiligen Fotografie am Bauzaun sollen die historischen Bauvorhaben kontextualisieren. „Jeder soll sich orientieren können, wo er sich befindet und welche Strukturen seitdem an dieser Stelle entstanden sind“, beschreibt Bekesi. Die Aufnahmen sollen den Wandel der Stadt veranschaulichen.

In diesem Sinne veröffentlichte das Wien Museum auch ein Zeitraffer-Video, das schräg aus der Luft den Umbau auf dem Karlsplatz zeigt. Die Ausstellung am Bauzaun ist für Interessierte jederzeit bis 22. Mai kostenfrei zugänglich. Für die Gestaltung der Ausstellung mit dem Titel „Stadt Luft Bild“ ist Robert Rüf verantwortlich. Zuständig für die Grafik ist „solo ohne – Studio für Gestaltung“.