Aus der Jahresbilanz der Wiener Tafel des Jahres 2021 geht außerdem hervor, dass sie einen Anstieg bei Warenspenden erhielt. Insgesamt beliefen sich diese auf knapp 750.000 Kilogramm Lebensmittel, was einem Plus von 30 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Mögliche sei die Lagerung solcher Mengen durch die neue Lebensmittelzentrale am Großmarkt Wien, die auf 385 Quadratmetern Trocken-, Kühl- und Sortiermöglichkeit bietet.
Steigende Lebenserhaltungskosten
Geprägt war das vergangene Jahr laut Wiener Tafel erneut von der Pandemie und ihren Auswirkungen. Der Bedarf an Unterstützung sei größer geworden. Vor allem steigende Lebenserhaltungskosten hätten sich ausgewirkt, hieß es in der Aussendung der Wiener Tafel. Immer mehr Menschen seien etwa von Sozialmärkten abhängig.
Das Spektrum der Betroffenen reiche von Mindestpensionisten, die sich die täglichen Mahlzeiten nicht mehr leisten könnten, über Selbstständige, die in der Corona-Krise ihre Lebensgrundlage verloren haben, bis hin zu Alleinerziehenden, die ihre Kinder ohne Jause in die Schule schicken müssten.

Nachhaltige Bewusstseinsbildung
Der Großteil der Waren, die die Wiener Tafel erhält, stammt aus Handel, Industrie und Landwirtschaft. Der Sozialverein setzt sich auch dafür ein, dass Privathaushälte weniger wegwerfen. Projekte wie das digital verfügbare „Sensorik Labor“ für Kinder und Jugendliche oder die „Lebensmittelretter:innen-Box“ sollen Bewusstsein für Nachhaltigkeit schaffen.
Zudem untertützt die Wiener Tafel eine einfache Weitergabe von Lebensmittel für wohltätige Organisationenen. Die Winterspendenaktion „Suppe mit Sinn“ gibt es nun schon seit 15 Jahren. Auch im vergangenen Jahr lief diese trotz Pandemie-Einschränkungen in über 200 Gastronomiebetrieben und mit prominenter Unterstützung.
In weiterer Folge entstanden 2021 die Projekte „Marmelade mit Sinn“ und „Sugo mit Sinn“. Die Wiener Tafel verarbeitete große Mengen Obst und rund 24 Tonnen Tomaten, die andernfalls weggeworfen worden wären, zu 1.000 Gläsern Marmelade und 45.000 Gläsern Sugo. Die Erlöse der Spendenaktionen und Sammlungen flossen direkt in die tägliche Arbeit sowie weitere Projekte der Wiener Tafel.