Publikum in der Stadthalle beim Fendrich-Konzert
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Kultur

Vorbereitungen für Konzert-Comeback laufen

Ab 5. März sind Veranstaltungen ohne Personenbeschränkungen wieder möglich. Musikveranstalter begrüßen die Öffnungsschritte. Im Zuge der steigenden Coronavirus-Infektionen mussten im Februar viele Konzerte erneut verschoben oder abgesagt werden.

Die Bundesregierung hat Lockerungen der Coronavirus-Maßnahmen im März angekündigt. Ab 5. März fallen österreichweit die Personenobergrenzen bei Veranstaltungen. Wien behält im Gegensatz zu anderen Bundesländern die 2-G-Regel und die FFP2-Maskenpflicht in geschlossenen Räumen bei. In Wiener Veranstaltungszentren können also wieder Konzerte ohne Personenbeschränkung stattfinden, sofern Besucherinnen und Besucher eine FFP2-Maske tragen und geimpft oder genesen sind.

Aufatmen in der Veranstaltungs-Branche

Veranstalter bereiten sich auf den anstehenden Konzert-Frühling vor. Für Filip Potocki, Geschäftsführer von Arcadia Live, seien die angekündigten Öffnungsschritte erfreulich. Für ihn stellt das Beibehalten einiger Maßnahmen der Stadt kein Problem dar, solange sie transparent an das Publikum kommuniziert werden. „Wir wollen trotz der guten Neuigkeiten vorsichtig bleiben“, sagte Potocki.

Zuseherinnen bei einem Konzert mit FFP2-Maske
AFP/Lluis Gene
Auf Konzerten in Wien gilt 2-G und eine FFP2-Maskenpflicht

„Wir freuen uns, dass wir wieder machen können, was wir sehr lange nicht machen durften und die Vorbereitungen laufen“, sagte er. Aufgrund der vielen Verschiebungen gäbe es in den kommenden Monaten Abende, an denen Arcadia Live fünf Konzerte in Wien gleichzeitig veranstaltet. Vor der Pandemie wären so viele gleichzeitige Auftritte aufgrund des hohen Koordinationsaufwandes bewusst nicht geplant worden.

Zu den angekündigten Lockerungen sagte Ewald Tatar, Geschäftsführer von Barracuda Music: „Ich wünsche mir das schon seit Monaten.“ Für ihn sei es unverständlich, warum die Stadtregierung weiter an den Einschränkungen festhält. Es käme auch vor, dass Künstlerinnen und Künstler Auftritte, bei denen das Publikum einen Mundnasenschutz tragen muss, ablehnen, so Tatar.

Verschiebungen mit Rattenschwanz

Auch die Maßnahmen in umliegenden Ländern können dazu führen, dass Konzerte in Wien verschoben oder abgesagt werden. Die Konzerte in Wien sind in der Regel nur eine Station der Tournee internationaler Künstlerinnen und Künstler. Kann ein Termin nicht wie geplant stattfinden, obliegt es den Künstlerinnen und Künstlern, beziehungsweise dem Tour-Plan, ob das Konzert verschoben oder ganz abgesagt wird. „Irgendwann haben die Bands dann Entscheidungen treffen müssen“, sagte Tatar. „Bring Me The Horizon“ etwa beschlossen, ihre Europatour gleich auf 2023 zu verschieben, so Tatar.

Imagine Dragons
AFP/Suzanne Cordeiro
In den nächsten Monaten stehen einige Konzerthighlights wie jenes von Imagine Dragons an

Die ungewöhnliche Dichte an Veranstaltungen aufgrund der vielen Verschiebungen stellt die Veranstalter vor weitere Herausforderungen. Für einige Termine sei es dementsprechend schwer, einen Veranstaltungsort zu finden, schilderte Tatar. Zudem müssten jedes Mal neue Marketing-Maßnahmen ausgerollt und der neue Termin beworben werden. Tatar erklärte: „Die Menschen müssen schließlich auch erfahren, dass es einen neuen Termin für die Show gibt.“ Gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit.

Eine weitere Schwierigkeit sei das Aufstellen von Personal. Etwa an der Kassa und zur Betreuung der Künstlerinnen und Künstler sowie Presse werden nun mehrere Menschen gebraucht, nachdem oft mehrere Konzerte parallel stattfinden. Zudem mussten sich viele Fachkräfte wie Technikerinnen und Techniker beruflich umorientieren, da sie in den vergangenen zwei Jahren kaum arbeiten konnten, so Potocki.