Tina mit ihrem Schülerinnenvisum
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Chronik

Tina bekam Schülervisum

Vor mehr als einem Jahr ist die 13-jährige Tina in der Nacht nach Georgien abgeschoben worden, der Fall hatte damals für viel Aufsehen gesorgt. Am Freitag bekam sie in Wien das lang ersehnte Schülervisum. Damit kann sie ab Montag wieder in ihre Klasse zurück.

Tinas beste Freundin Julia begleitete sie zur MA 35, bei der der Schülerinnen-Aufenthaltstitel ausgestellt wurde. Die Freundinnen sind Schwestern geworden, Julias Familie hat Tina für die Dauer ihres Schülervisums aufgenommen. „Wir machen ja absolut alles zusammen. Das ist schon wie eine Schwester mit noch mehr Kontakt“, freut sich das Mädchen.

Zum von der Presse begleiteten Termin am Magistrat kam auch der zuständige Stadtrat, Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr. Die MA 35 war zuletzt jene Behörde, die massiv Kritik einstecken musste: Telefone wurden angeblich nicht abgehört, Anträge zu langsam bearbeitet. Wiederkehr kündigte einen umfassenden Reformprozess an: „Wir haben im ersten Jahr unserer Regierungsbeteiligung, das Personal um zehn Prozent aufgestockt. Das läuft jetzt an. Es gibt ein telefonisches Servicecenter, sodass auch die Erreichbarkeit gegeben ist. Es laufen über 20 Reformprozesse gleichzeitig. Der nächste, der kommen wird, ist eine Digitalisierung.“

Tina mit ihrem Schülerinnenvisum
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Tina mit ihrer Gastfamilie und ihrem Anwalt

214 Schülervisa im Vorjahr ausgestellt

Tinas Anwalt kümmerte sich darum, dass das Mädchen noch rechtzeitig vor Ablauf ihres Touristenvisums, ein Schülervisum erhielt. 2021 stellte die MA 35 214 Schülervisa aus. Eine Verlängerung sei später nur Formsache, sagt Anwalt Wilfried Embacher. „Die gesetzliche Befristung ist zwölf Monate. Sie muss sich in der Schule anstrengen, damit sie ihren Schulerfolg nachweisen kann. Das ist ihr Beitrag, von dem ich sehr sicher bin, dass sie ihn erfüllen wird.“

Tina bekam Schülervisum

Vor mehr als einem Jahr ist die 13-Jährige Tina in der Nacht nach Georgien abgeschoben worden, der Fall hatte damals für viel Aufsehen gesorgt. Heute bekam sie in Wien das lang ersehnte Schülervisum. Damit kann sie ab Montag wieder in ihre Klasse zurück.

Am Montag geht es für Tina auch schon wieder in die Schule in der Stubenbastei. Ihre Klasse hat euphorisch reagiert, als sie vom Visum erfahren hat, erzählt Tinas Freundin Julia. „Die ganze Klasse hat geschrien. Das war schon ein schöner Moment.“ Tina muss jetzt für den Wiedereinstieg eine Präsentation vorbereiten, „wie mein Leben in Georgien war.“ Dort hat Tina ihre Mutter und Schwester zurückgelassen, die sie aber mit ihrem Visum jetzt jederzeit besuchen kann.