Eine geflüchtete Familie aus der Ukraine geht durch den Hauptbahnhof
ORF
ORF
Politik

Erste Flüchtlinge in Wien angekommen

Am Wiener Hauptbahnhof sind am Freitag die ersten Flüchtlinge des Ukraine-Kriegs angekommen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volkshilfe nahmen sie in Empfang. Unterdessen wird weiter für den Frieden in der Ukraine demonstriert.

Eine Familie kommt um die Mittagszeit am Hauptbahnhof an, sie hatten sich gerade in Budapest aufgehalten, als Russland in die Ukraine einmarschierte, erklärte Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien. „Wir stellen uns darauf ein, dass wir mit anderen Hilfsorganisationen und hoffentlich bald dem Innenministerium die Menschen, die kommen, in Empfang nehmen und auf Quartiere aufteilen.“

Ankunft erster Flüchtlinge aus der Ukraine

Am Wiener Hauptbahnhof sind am Freitag erste Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine angekommen und versorgt worden. Unterdessen überschlagen sich in ihrem Heimatland die Ereignisse. Die Kämpfe gehen weiter, hunderte Tote werden gemeldet.

Suche nach Plätzen

Es brauche jetzt Räume – etwa in Kasernen –, um Menschen schnell unterzubringen, so Wehsely. „Die Situation in den Quartieren, die wir jetzt schon haben in Wien, sind einfach schwierig – weil Corona ist. Da gelten jetzt schon Restriktionen, wie eine nicht so hohe Belegung. Da können wir nicht einfach so Leute dazugeben.“

Wehsely geht davon aus, dass bald der Bund und die Stadt Wien unterstützen werden. Bis dahin sind die Organisationen auf den Bahnhöfen unterwegs. Unterstützen wollen auch die Ukrainerinnen und Ukrainer in Wien. Sie haben einen eigenen Krisenstab eingerichtet, sagt Anna Pattermann, selbst Ukrainerin, am Rande einer Demonstration am Heldenplatz. „Wir brauchen vorübergehend Orte, wo Leute bleiben können, die ankommen. Da haben wir beschlossen, irgendwas zu machen, um den Ukrainerinnen und Ukrainern zu helfen.“

Wiener in Ukraine im Interview

Gespräch mit dem Wiener Unternehmer Alfred Praus, der sich Freitagfrüh entschlossen hat, Kiew zu verlassen.

Wiener berichtet aus der Ukraine

Weiterhin sind auch noch Wienerinnen und Wiener in der Ukraine. Etwa der Unternehmer Alfred Praus, der mit einer Ukrainerin verheiratet ist und einen Sohn hat. Er lebt in Kiew, nachdem die Kämpfe die Hauptstadt erreicht hatten, ist er in einen Ort südlich der Stadt geflüchtet. „Wir sind um 4.30 Uhr aufgeweckt worden durch Schüsse, Raketengeräusche und dann haben wir die bereits vorbereiteten Koffer fertig gepackt, sind schnell ins Auto und haben Kiew Richtung Süden verlassen.“

In Wien zeigt man sich unterdessen solidarisch mit der Ukraine. Beim Rathaus wurde etwa die Flagge der Ukraine gehisst. Die Wiener Linien zeigten auf ihren Haltestellenschildern „Give Peace a Chance“. Die zweite Mannschaft der Wiener Austria, die Young Violets, stricht den Schriftzug des russischen Sponsors Gasprom von den Trikots.