Bierflaschen mit Etikett Muschicraft
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Wienerin braut „Muschicraft“-Bier

Eine ehemalige Wiener Sozialarbeiterin vertreibt „Muschicraft Bier“ für Durstige mit feministischer Haltung. Es soll ein Bier von Frauen für Frauen sein. Noch bevor es Anfang März auf den Markt kommt, ist das Bier bereits in aller Munde.

Vor zwei Jahren kam Sophie Tschannett das Wort „Muschikraft“ in einem Gespräch mit einer Freundin spontan über die Lippen: „Sie hat mir eine Geschichte von ihren Chefs erzählt, wo sie aufgrund ihrer Weiblichkeit und ihres Frauseins despektierlich behandelt worden ist. Und die Art und Weise, wie sie gekontert hat, war so großartig, dass mir wirklich so rausgeflutscht ist: ‚Das ist, weil du halt die ur Muschikraft hast‘“, erzählte Tschannett am Samstag im „Wien heute“-Gespräch.

Sticker in Form einer Vulva

Das Wort ließ die ehemalige Sozialarbeiterin nicht mehr los. Sie begann Sticker in Form einer Vulva zu designen. Sie wolle das weibliche Geschlecht, das „sehr unterrepräsentiert“ sei, mehr in den öffentlichen Raum bringen und „einfach auch sichtbarer machen“. Der Weg zum Etikett und zum eigenen Bier begann.

Bier von Frauen für Frauen

Eine Wiener Innovation nennt sich Muschicraft und soll ein Bier von Frauen für Frauen sein. Eine ehemalige Sozialarbeiterin aus Ottakring bringt es Anfang März auf den Markt.

„Ich bin selbst passionierte Biertrinkerin. Und mich hat immer sehr geärgert, wenn ich mit meinem Freund was trinken war. Und dann ist ihm meistens das Bier hingestellt worden und mir das Campari Soda, obwohl ich das Bier bestellt hatte.“

Vorbestellungen laufen gut

Aus „Muschikraft“ wird schließlich das „Muschicraft“ Bier – gebraut und abgefüllt in einer kleinen Brauerei in Ottakring. „Der Gedanke war, dass es etwas Fruchtiges, Hopfenaromatisches ist. Weil wir oft das Gefühl gehabt haben, dass ein klassisches Helles oder ein Zwickel viel zu bitter ist und das ein bisschen rausnehmen sollten“, erklärte Anna Haider von der Brauerei Schalken gegenüber „Wien heute“.

Interessierte für den feministischen Gerstensaft gibt es genug. 30 Bars, Restaurants, Shops und auch ein Frisör bestellten es bereits. Mit 2.000 Flaschen pro Monat will Tschannett beginnen. „Ein Bier braucht von der Produktion bis es fertig ist im Durchschnitt zehn Tage“, so die Bierbrauerin Haider. Am 8. März am Internationalen Frauentag soll das Bier auf den Markt kommen.

Zehn Cent pro Flasche an Frauenhäuser

Vom Verkaufserlös soll im ersten Jahr ein Anteil in die Frauenhäuser in Österreich fließen. Zehn Cent pro verkaufter Flasche werden von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen zur Verfügung gestellt. „Einfach weil das letzte Jahr so bezeichnend war wieder mit 31 Femiziden. Es ist wichtig, dass das genau hingeschaut wird“, so die „Muschicraft“-Erfinderin.