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Ex-Vienna-Meisterkicker Menasse tot

Der frühere österreichische Fußball-Teamspieler Hans Menasse ist am Montag, fünf Tage vor seinem 92. Geburtstag, verstorben. Das teilte die Familie des Vaters der Schriftsteller Robert und Eva Menasse mit.

Hans Menasse wurde mit der Vienna 1955 Meister und spielte zweimal für die ÖFB-Auswahl. 1953 spielte der Rechtsaußen erstmals in der Nationalmannschaft. Sein Debüt als Rechtsaußen in der Nationalmannschaft gab Menasse im April 1953 bei einem 1:1 gegen Ungarn in Budapest.

Auf seiner Stammposition hatte er jedoch zu dieser Zeit mit Robert Körner einen hochklassigen Konkurrenten und so gehörte Menasse auch nicht dem Aufgebot der Österreicher bei der Weltmeisterschaft 1954 an. Erst nach diesem Turnier kam er zu seinem zweiten und letzten Einsatz bei einem 2:2 gegen Jugoslawien. Nach seiner Fußballkarriere arbeitete Menasse als Pressechef für US-Filmkonzerne.

Mit Kindertransport nach Großbritannien

Menasse wurde am 5. März 1930 in Wien als Sohn einer gutbürgerlichen Familie geboren. Er wuchs in Döbling auf, wo er von seinem Vater, ein begeisterter Vienna-Anhänger, erstmals zu Fußballspielen auf die Hohe Warte mit genommen wurde.

Im Alter von acht Jahren kam Menasse 1938 im Rahmen einer britischen Rettungsaktion für jüdische Kinder mit einem Kindertransport nach England, wo er aufwuchs und im Nachwuchs von Luton Town spielte. Nach Kriegsende kehrte er nach Österreich zurück und trat 1947 der Vienna bei. 2019 erschien eine Biografie mit dem Titel „Hans Menasse – The Austrian Boy“ von Alexander Juraske, Agnes Meisinger und Hans Menasses Sohn Peter Menasse.