Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2021
Wiener Philharmoniker/Dieter Nagl
Wiener Philharmoniker/Dieter Nagl
Kultur

Philharmoniker spenden für Ukraine

Die Wiener Philharmoniker unterstützen angesichts des russischen Angriffskrieges die Menschen in der Ukraine. Das Orchester hat am Mittwoch 100.000 Euro an „Nachbar in Not“ gespendet. Die Wiener Sängerknaben planen ein Benefizkonzert am 11. März.

„Mit dieser Unterstützung möchten wir ein Zeichen der Solidarität für die Menschen in der Ukraine setzen, die durch diesen Krieg und durch den Angriff auf die Grundwerte der Menschheit Unvorstellbares erleiden müssen“, so Vorstand Daniel Froschauer.

Das Orchester hatte sich bereits in der Vorwoche positioniert, als man gemeinsam mit der Carnegie Hall entschied, den putinfreundlichen Pultstar Valery Gergiev bei einer dreiteiligen Konzertserie in New York durch Yannick Nézet-Séguin zu ersetzen. Und auch bei den am Dienstag und Mittwoch vorgesehenen Konzerten der Philharmoniker in Naples/Florida übernahmen Nézet-Séguin respektive als Debütant am Philharmoniker-Pult David Robertson die Dirigate von Gergiev.

Bisher 6,7 Millionen Euro gespendet

Die Hilfsbereitschaft in Österreich für die Ukraine ist groß. Nach dem Spendenaufruf von ORF und „Nachbar in Not“ am 24. Februar wurden mittlerweile bereits exakt 6.708.602,82 Euro gespendet. Unterdessen kamen bereits die ersten Hilfsgüter der Wiener Caritas an der slowakisch-ukrainischen Grenze an und konnten lokalen Helferinnen und Helfern übergeben werden.

„Durch den Krieg werden Familien auseinandergerissen, der Schmerz ist riesig“, berichtete der geschäftsführende Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, im Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur Kathpress am Mittwoch. Schwertner war am Dienstag mit einem Team der Caritas Österreich und der Caritas der Erzdiözese Wien aufgebrochen und befindet sich derzeit in der Stadt Ubla in der Ostslowakei. Die Caritas hilft zuallererst vor Ort und versorgt Menschen mit Nothilfepaketen, gibt über Feldküchen warme Mahlzeiten und Getränke aus, verteilt Decken und Kleidung.

„Das Rote Kreuz ist mit all seinen Akteuren in und um die Ukraine aktiv, leistet als neutrale Organisation Nothilfe in den Konfliktgebieten, betreut geflohene Menschen in den Ankunftsländern und bereitet Hilfe in Österreich vor“, erzählte Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig. Bereits am Montag war der erste Teil einer durch „Nachbar in Not“ finanzierten Hilfslieferung mit 3.400 Decken in die Ukraine geliefert worden. Das Rote Kreuz wird zusätzlich Hygienepakete zur Versorgung von 150.000 Menschen, Generatoren und weitere Hilfsgüter für Notunterkünfte in das Krisengebiet liefern.

Benefizkonzert von vier Chören

Mit einem Benefizkonzert wollen unterdessen die Wiener Sängerknaben anlässlich des Kriegs in der Ukraine am 11. März weitere Spenden für „Nachbar in Not“ sammeln. Auf der Bühne des MuTh-Konzertsaals stehen auch die Wiener Chormädchen, der Chorus Juventus und der Elevenchor.

Benefizkonzert der Sängerknaben

Mit einer Oper ihres musikalischen Leiters. Gespielt wird die „Reise des kleinen Prinzen“ angelehnt an den Roman von Saint-Exupery.

Auf dem Programm findet sich Musik zu den Themen Frieden und Gemeinsamkeit, wie es am Mittwoch hieß. Dazu zählt etwa das von Joan Baez berühmt gemachte „Dona Dona“ von Sholom Secunda, der 1894 in der Ukraine geboren wurde. Eigens einstudiert wurde das elegische Chorstück „Smert“ des ukrainischen Komponisten Mykola Leontowytsch. Zum Abschluss stimmen alle vier Chöre gemeinsam den Schlusschor aus Beethovens 9. Symphonie an.