Ein Spieler der Young Violets
Sport

Austria-Vertrag mit Gasprom läuft noch

Der Sponsoringvertrag zwischen der Austria und dem russischen Erdgasunternehmen Gasprom ist noch nicht aufgelöst. Das werde noch Wochen dauern, sagte Austria-Vorstand Gerhard Krisch in der Tageszeitung „Standard“.

„Aufgelöst ist der Vertrag nicht“, gab der Austria-Vorstand gegenüber der Tageszeitung bekannt. Am Dienstag hatten Medien berichtet, dass der bis 2023 laufende Vertrag im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bereits beendet worden sei.

Fünf bis 7,5 Millionen Euro

So schnell wird das auch nicht passieren, meinte Krisch: „Wir prüfen alles rechtlich – und dann schauen wir, wo die Reise hingeht. Wir brauchen ein paar Wochen, das geht nicht von heute auf morgen.“ Es geht um einige Millionen Euro (fünf Mio. Euro laut Standard, 7,5 Mio. laut Kurier), die in Nachwuchs und Akademie fließen. „Eine Auflösung des Vertrages wäre eine Herausforderung, alles andere wäre gelogen. Aber wir müssen dieses Szenario ins Auge fassen. Und vor allem müssen wir sparen, sparen, sparen“, sagte Krisch.

Abzuklären ist vor allem die rechtliche Situation, um nicht Rückforderungen zu riskieren. „Was wir moralisch wollen, sehen Sie: Gasprom erscheint bei uns derzeit weder auf der Brust noch auf den LED-Banden“, erklärte der Funktionär, der Tage benötigte, um einen Ansprechpartner bei dem seit Kriegsbeginn in Europa geächteten russischen Energiekonzern zu finden.

Ähnlicher Fall bei Schalke 04 in Deutschland

Der deutsche Bundesligist Schalke 04 hat sich bereits zur Beendigung der Zusammenarbeit mit seinem Hauptsponsor Gasprom entschieden – und von DFB-Interimspräsident Hans-Joachim Watzke „Solidarität der anderen Clubs in Deutschland“ in Aussicht gestellt bekommen. Ob dies auch in Österreich ein Thema werden könnte, ist offen. Eine Änderung der Verteilung der Bundesliga-Gelder würde jedenfalls eine Zweidrittelmehrheit benötigen.

Am Donnerstag um Mitternacht läuft in der österreichischen Fußball-Bundesliga die Frist für die Einreichung der Lizenzunterlagen ab. Die Wiener Austria hat rund um den Beginn des Lizenzierungsverfahrens wieder tiefgreifende Probleme zu lösen. Der angeschlagene Traditionsclub, der nach einem Verkauf von 40 Prozent der AG an eine Investorengruppe im Jänner einen großen Schritt aus der wirtschaftlichen Misere geschafft hatte, muss nun eventuell ohne dem Geld von Gasprom kalkulieren.